Die Dänin Emmelie de Forrest ist im vergangenen Jahr mit ihrem Song „Only Teardrops“ auf Platz 1 in Malmö gelandet. Damit ging es für die Halbfinalisten in dieser Woche nach Kopenhagen. Im zweiten Halbfinale am Donnerstag musste sich einer der Favoriten, Israel, vorzeitig verabschieden.
Wie tolerant ist der ESC?
Doch die Favoritenliste ist lang. Schließlich reihen sich wie üblich extreme Charaktere aneinander: eine Rockerin aus Slowenien, die Flöte spielt und vollbusige polnische Frauen in Trachten sind nur zwei Beispiele. Ihnen allen stiehlt einer die Show: Tom Neuwirth mit seiner selbst kreierten Persönlichkeit Conchita Wurst. Dessen Website beinhaltet sogar eine erfundene Biographie über die Schweizerin Conchita Wurst.
Tom Neuwirth steht für eine Offenheit von Minderheiten, die vom Eurovision Song Contest trotz skurrilster Outfits der vergangenen Jahre bisher fern blieb. Und einstecken musste der Mann in Damenkleidern und mit Bart aus unterschiedlichstenLänder – jüngst darunter Russland – so einiges. Umso gespannter dürfen die Zuschauer sein, wie die Welt am Samstagabend auf Conchitas Auftritt mit dem Lied „Rise like a Phoenix“ reagiert.
Der finanzielle Druck des ESC
2010 bescherte Lena-Meyer-Landrut dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Deutschland hohe Einschaltquoten – wie auch 2012. Im vergangenen Jahr dann der Abfall: 1,5 Millionen Deutsche weniger schalteten am Abend des ESC ein. Das sind zwar immer noch 8,21 Millionen Zuschauer, doch der Druck ist hoch, die Richtung am Samstag wieder umzukehren.
Dabei hat Dänemark ganz andere Sorgen: das Land hat sich mit seinem Sieg im vergangenen Jahr den ESC zum dritten Mal ins Land geholt. Was Freude bei den Fans auslöste, hat nicht nur Finanzexperten in Sorge versetzt. Schließlich ist das Großereignis außerordentlich kostspielig.
Die Diskussionen über all das erlebt Reporterin Amelie Ernst am eigenen Leib. Sie ist in Kopenhagen und erstattet uns Bericht über die Stimmung, Favoriten und Vorwürfe vor Ort.