Sie ist in den Vororten von Sydney groß geworden und schon im zarten Alter von sechs Jahren hat sie begonnen, eigene kleine Songs zu schreiben. Die Plattensammlung ihrer Mutter sei schuld, dass sie Vorlieben für Folk- und Pop-Melodien entwickelt hat. Doch Kat Frankie kann auch anders, wie sie auf ihrem neuen Album „Bad Behaviour“ beweist, das vielfältiger klingt, als ihre vorigen Platten.
Raus aus der Songwriter-Schublade
In den vergangenen Jahren hat sich Kat Frankie musikalisch in vielerlei Hinsicht ausgetobt. Sie hat Gitarre bei der Begleitband von Olli Schulz gespielt, hat mit Get Well Soon die Titelmelodie für die Talkshow „Schulz und Böhmermann“ komponiert und 2016 ist sie mit dem Projekt Keøma beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest angetreten. Solo kannte man Kat Frankie bisher vor allem für ihre gefühlvollen Songwriter-Balladen.
So eine Platte wollte ich nicht nochmal machen. Es hat mich nicht mehr interessiert. Und jetzt zieh ich weiter und mache etwas Neues. – Kat Frankie
Durch die Arbeit mit unterschiedlichsten Künstlern hat sie in den vergangenen Jahren viel dazugelernt. Dank eines Duetts mit Clueso hat es die ersten großen Bühnenerfahrungen gegeben.
Das war krass. Auf dem Domplatz in Erfurt waren 15.000 Leute, vor denen wir gespielt haben. Ich spiele auch keine Gitarre mehr auf der Bühne, um mich mehr bewegen zu können. Das habe ich von Clueso gelernt. – Kat Frankie
„Manchmal muss es einfach raus“
Kat Frankie hat sich von ihrem Songwriter-Image freigespielt. Auf ihrem neuen Album „Bad Behaviour“ gibt es soulig-groovenden Pop, fiese Riffs und runtergepitchten Gesang. Auch thematisch geht es vielseitig zu. Im Song „Versailles“ geht es um den Frauenmarsch, der die Französische Revolution losgetreten hat, „Home“ ist inspiriert von der Volksabstimmung zur Ehe für alle in Australien und von der Black-Lives-Matter-Bewegung.
Inwieweit sich Kat Frankie als Protestsong-Macherin sieht, wie männerdominiert die Musikbranche ist und wie man sich mit Youtube-Tutorials Produktions-Skills antrainieren kann, hat sie mit detektor.fm-Moderator Christian Erll besprochen.