Begonnen hat alles auf einer Party in Hamburg. Dort hat Helena Hauff zum ersten Mal bemerkt, welche Kraft in elektronischer Musik steckt. Und sie hat den Entschluss gefasst, selbst diese Musik zu produzieren. Das Geld für das erforderliche Equipment hat sie sich über Jahre zusammengespart. Mittlerweile verfügt sie über eine stattliche Sammlung an diversen Synthesizern und Drummaschinen. Denn Helena Hauff zieht das Produzieren mit Maschinen der Arbeit mit dem Computer vor.
Im Dialog mit der Maschine
Ihre Abneigung gegen Computer mag vielleicht auch darin begründet sein, dass Helena Hauff mit ihrer Musik keine Perfektion anstrebt. Im Gegenteil: Sie findet Fehler charmant und sagt, dass daraus auch ganz neue Inspirationen entstehen können.
Die Maschine liefert manchmal Sounds, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Du programmierst das Gerät und dann kommt was raus. Manchmal ist man überrascht darüber, weil du es dir vielleicht anders vorgestellt hast oder weil es einen Fehler gibt. Das ist spannend: Du gibst der Maschine etwas und sie gibt dir etwas zurück.
„Ich bin total happy wenn ich düstere Musik höre“
Aus diesem Dialog zwischen Mensch und Maschine entsteht experimenteller Avantgard-Elektro in eher düsteren Stimmungslagen.
Ich mag überhaupt keine fröhliche Musik. Das macht mich total aggressiv. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn man düstere Musik hört, ist das irgendwie echter. Betont fröhliche Musik fühlt sich fake an, wie ein Schlag ins Gesicht: Friss meine geile, fröhliche Musik.
Auf ihrem Debütalbum „Discreet Desires“ erleben wir demzufolge eine überaus glückliche Helena Hauff, versunken im Dialog mit ihren Maschinen.
Redaktion: Claire Schulte-Wieschen, Interview: Doris Hellpoldt