Kitschig und schön
Auf den ersten Blick sieht „I’ll Be Waiting“ von Gengahr ganz schön kitschig aus. Der Betrachter sieht aneinandergereihte Retro-Bilder, die in einem Passepartout untergebracht sind. Dabei erinnert das Ganze optisch an veraltete Instagram-Filter. Oder auch an Urlaubsbilder aus alten Fotokisten. Man sieht Paare, die sich liebkosen. Allerdings ist jeweils einer der beiden Liebenden ausgeschnitten. Sodass die Darstellung sich auf verschiedene Arten lesen lässt.
Was ich immer mag, sind so kleine Meta-Ebenen. Und das hat dieses Video ganz, ganz viel. Romantisch an der Oberfläche, doch dann eher pseudo-romantisch, wenn man genau hinsieht. – Maurice Gajda
Romantische Vergänglichkeit
Vielleicht handelt es sich um verflossene Liebschaften. Vielleicht befinden sich die Paare in einer Fernbeziehung. Genau weiß man nicht, was Gengahr uns erzählen wollen. Doch die Bildsprache ist voller Nostalgie. Dabei funktioniert die Stimmung des Videos mit dem Song hervorragend. „I’ll Be Waiting“ sieht aus wie eine zusammengebastelte Collage.
Dieses Video hat eine Optik, die man gar nicht mehr so oft sieht. Das erinnert an frühere Zeiten. – Maurice Gajda
Gengahr=Feinarbeit
Gengahr haben bei der Produktion des Videos keine Müh gescheut. Tatsächlich besteht das Video aus mehr als 2.500 Einzelbildern. Echte Handarbeit also. Auch die Paare gibt es wirklich. Die Liebe zum Detail macht das Video zu Maurice Gajdas Musikvideo der Woche.
detektor.fm Moderatorin Sara Steinert hat sich mit ihm über die möglichen Geschichten unterhalten, die Gengahr uns erzählen wollen.
Redaktion: David Seeberg