Ein „All Time Low“ ist der absolute Tiefpunkt. Für Jon Bellion ist dieser Tiefpunkt, seiner verflossenen Liebe nachzuhängen. Und genau das beschreibt er in seinem Song. Geradezu untypisch für ein derart trübsinniges Thema ist das Musikvideo. Es zeigt Momentaufnahmen eines energetischen Livekonzertes.
Große Show
Eine jubelnde Menschenmenge füllt eine Konzerthalle an einem Sommerabend. Die Laune der Fans ist ausgelassen. Ein Regler am Mischpult wird hochgezogen und die Band legt los. Zwischen dem Künstler und seinem Publikum spielen sich euphorische Szenen ab. In Zeitlupe springt Jon Bellion über die Bühne. Währenddessen erzählt der Text des Songs, dass es in seinem Leben momentan ganz und gar nicht gut läuft. Lyrics und Video wirken als pures Kontrastprogramm. Wie bei einem guten Konzert zieht das Tempo an. Schließlich findet es kurz vor Ende seinen dynamischen Höhepunkt.
Es bringt eine Stimmung rüber, die maximal ansteckt. Das ist die Magie, die dieses Video erzeugt. – Maurice Gajda, Musikvideo-Liebhaber
Was sich anfühlt wie ein kurzer Konzertmitschnitt, ist eine Collage aus verschiedenen Auftritten. Dabei steht Bellions überbrodelnde Leidenschaft voll im Fokus.
Wer ist der Typ?
Jon Bellion ist ein Loopkünstler, ein Vollblut-Do-It-Yourself-Artist. Das heißt, er macht absolut alles selbst. Die Songtexte stammen von ihm. Genauso spielt er jedes Instrument einzeln ein und baut sich seinen Track langsam auf. Er hat bereits einen Titel für Eminem und Rihanna geschrieben. Seit 2016 macht er selbst Karriere. Was für seine Musik gilt, trifft ebenfalls auf seine Videos zu. Auch bei „All Time Low“ fungierte er höchstpersönlich als Mastermind. Der Song „All Time Low“ ist die erste Singleauskopplung seines Debütalbums. Also ungefähr das genaue Gegenteil eines absoluten Tiefpunkts.
Über das Musikvideo zu Jon Bellions „All Time Low“ hat detektor.fm-Moderatorin Jennifer Stange mit unserem Musikexperten Maurice Gajda gesprochen.
Redaktion: Alexander Goll