„What the fuck“
„What the fuck are perfect places anyway“, singt Lorde in ihrem Song „Perfect Places“. Es ist die zweite Single-Auskopplung aus ihrem aktuellen Album „Melodrama“, das im Juni veröffentlicht wurde. Ebenso melodramatisch ist auch ihr Auftreten in dem dazugehörigen Videoclip.
Denn darin ist die 20-jährige Sängerin aus Neuseeland in verschiedenen Naturkulissen zu sehen, oft mit leidendem Gesichtsausdruck. Ob an einem entlegenen Strand, in einer Wasserquelle im dichten Wald oder vor einem großen Lagerfeuer.
https://twitter.com/lorde/status/870340834289266688
Eine Mischung aus Taylor Swift und Nelly Furtado
Regie hat, wie auch bei ihrem Song „Green Light„, Grant Singer geführt. Er hat unter anderem mit The Weeknd und Taylor Swift zusammengearbeitet. Singer spielt dabei gekonnt mit Licht und farblichen Kontrasten, wodurch sich Lorde im roten, weißen oder schwarzen Kleid stets vom natürlichen Hintergrund hervorhebt und der Fokus allein auf ihr bleibt.
So fühlt man sich in einzelnen Momenten an das Video zu Nelly Furtados Song „I’m Like a Bird“ von 2000 erinnert. Billboard feiert „Perfect Places“ als den Sommerhit, was auch Maurice Gajda unterstreicht:
Es gibt keine Story. Es ist eine Aneinanderreihung von schönen Bildern. Und mehr ist es auch nicht. Aber es ist Urlaub für das Gehirn und dabei sehr sehr angenehm, ohne dass man dabei über Raptexte von K.I.Z nachdenken muss. – Maurice Gajda
„Urlaub fürs Gehirn“
Der Song handelt vom nächtlichen Feiern, bei dem die nicht mehr auszuhaltende Einsamkeit mit Drogen („All of the things we’re taking“) überwunden wird. Die Protagonisten versuchen, damit der Realität zu entkommen. Dass die Einsamkeit dadurch nicht langfristig passé ist, zeigt sich darin, dass Lorde im Video stets allein bleibt.
Ihren internationalen Durchbruch feierte Lorde 2013 mit der Single „Royals„, für die sie 2014 auch einen Grammy Award erhielt. Ihr Debütalbum „Pure Heroine“ verkaufte sich schließlich weltweit millionenfach. Auch für „Melodrama“ hat sie mit dem Produzenten Jack Antonoff zusammengearbeitet – ein Erfolgskonzept?
Was das besondere an dem Clip ist, darüber hat detektor.fm-Moderator Kais Harrabi mit dem Musikjournalisten Maurice Gajda gesprochen.
Redaktion: Ferdinand Moeck