Der Antisemit
Chilly Gonzales findet Richard Wagner ziemlich scheiße. Das ist spätestens seit seinem Auftritt im Neo Magazine Royale 2015 allen klar. Er kann seine Musik nicht mehr hören und findet, dass die Kunst vom Künstler nicht zu trennen ist. Zumindest in Wagners Fall.
Richard Wagner fällt im 19. Jahrhundert nicht nur wegen seiner 15 Opern und zahlreichen anderen, epischen Werken auf, sondern auch wegen antisemitischer Aussagen. Er arbeitet zwar mit jüdischen Künstlern zusammen, aber will auch deren Einfluss auf die deutsche Musik bekämpfen. Das fordert er auch öffentlich in einem Aufsatz.
Später pflegen seine Nachkommen freundschaftlichen Kontakt zu Adolf Hitler, der ihn auch aufgrund ihrer ähnlichen Meinungen und nationalsozialistischer Gesinnung zu seinen Lieblingskomponisten zählt. Seine Werke werden auch bei Nazi-Aufmärschen aufgeführt. Trotzdem wird Wagner als einer der ganz Großen gefeiert und Schulen und Straßen nach ihm benannt.
Kanye West: ein moderner Wagner?
In seinem neuen Song „F*CK WAGNER“ zählt Chilly Gonzales auf, warum der Komponist untragbar ist und zieht harte Vergleiche und Konsequenzen. In einer Kampagne sammelt er zur Zeit auch Unterschriften dafür, die Richard-Wagner Straße in Köln in Tina-Turner Straße umzubenennen.
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