Die großen Überraschungen
Eigentlich lief es bei black midi wie am Schnürchen: die britische Band, die wie viele andere aus der Szene um die Venue The Windmill in London kommt, konnte sich in wenigen Jahren eine große Fanbase aufbauen. Drei Alben erscheinen, mit jedem neuen Release finden sie mehr Anerkennung.
Im August 2024 gibt Sänger Geordie Greep dann bekannt: das war es jetzt (zumindest vorerst) mit black midi. Damit überrascht er auch seine Bandmitglieder. Denn eigentlich hatte man sich geeinigt, nicht öffentlich über die Trennung zu sprechen. Die muss aber schon länger festgstanden haben. Denn nur wenige Tage später ist auch klar: die erste Solo-Platte von Geordie Greep ist auch schon fertig. Surprise!
Bei den ersten Tönen der Platte, fragt man sich, wozu es die Trennung brauchte. Denn musikalisch scheint sich nicht viel geändert zu haben. In Interviews lässt Greep aber durchklingen, dass man sich auch nicht an neues black midi-Material gemacht hat, weil man glaubt, es kaum toppen zu können. Im Verlauf der Platte merkt man aber auch: hier ist doch einiges tatsächlich neu.
Geordie Greep macht vollends sein Ding
Denn Geordie Greep zeigt sich auf seinem Solo-Album deutlich sanfter, als black midi es taten. Die Musik ist auch zugänglicher geworden. Kein Wunder, denn der Musiker ärgerte sich teils darüber, dass seine vorigen Sachen zu komplex waren.
Hörer*innen, die Freude an den komplexen und verworrenen Strukturen haben, kommen aber weiter auf ihre Kosten. Greep verwebt Art Pop, Rock, Jazz und Salsa, das einem immer noch die Ohren schlackern. Aber eben seltener und weit weniger schroff. Und auch die Texte sind nun deutlich klarer.
Ob das jetzt besser oder langweiliger ist, ist Geschmackssache. Fraglos ist „The New Sound“ aber neu, wenn auch vertraut. Und wahrscheinlich eine der Rock-Platten des Jahres. Wenn das denn überhaupt noch Rock ist…
Mehr zu dem Album und warum Geordie Greep am Ende doch nicht allein unterwegs ist, hört ihr im heutigen Popfilter.
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