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Reingehört: Brian Lopez – Ultra

Tucson im Bundesstaat Arizona ist Musikliebhabern vor allem durch Calexico und Giant Sand ein Begriff. Nun schickt sich die nächste Generation talentierter Musiker aus der Wüstenstadt an, die Bühnenbretter der Welt zu erobern. Einer davon ist Brian Lopez.

Brian Lopez sieht mit seinen schwarzen Locken und dem hippiesken Strickkaftan ein bisschen aus wie eine Mischung aus Jimi Hendrix und Arthur Lee. Tatsächlich ist Brians Musik viel näher an Loves psychedelischem 60er Pop als am Altcountry-Americana-Sound seiner berühmten Kollegen von Calexico.

Schon mit 12 Jahren begann Brian Gitarre zu spielen. Als er erkannte, dass es mit der Karriere als Profibasketballer nichts wird, widmete er sich ganz der Musik. Als Gastmusiker hat er schon bei quasi allen Bands aus Tucson mitgespielt, zudem singt er in seiner eigenen Rockband namens Mostly Bears. All diese Einflüsse haben ihm geholfen, seinen eigenen Sound zu finden, den er selbst als „psychedelischen Kammerpop“ bezeichnet.

Er kombiniert Elemente aus Folk- und Rockmusik mit Streichern, dazu kommt hier etwas Chanson und dort ein bisschen Flamenco-Gitarre. Dabei setzt Lopez ausschließlich auf handgemacht: es gibt keine Synthies, Drum-Samples oder anderen technischen Schnickschnack. Alle Songs hat er mit seiner Band live eingespielt und selbst die Kirchenglocken sind echt. Im Zentrum seiner Songs steht Brians klassisch geschulte Stimme. Sein Falsett klingt mitunter geradezu schnulzig, wenn er beispielsweise in Red Blooded Rose die Angebetete fragt: Is it someone like me, you’re looking for?


Kitschige Klischees sind bei Brian Lopez aber keinesfalls störend. Genüsslich kann man in das opulent arrangierte Montjuic eintauchen und sich in El Pajaro Y El Ciervo an einem gepfiffenen Solo und Vogelgezwitscher erfreuen. Da überrascht dann auch eine psychedelisch-jazzige Coverversion des Echo & The Bunnymen Klassikers The Killing Moon nicht mehr. Lässig und souverän meistert Lopez alle vermeintlichen Gegensätze.

Das Vagabundenleben eines Musikers macht Brian Lopez offenbar großen Spaß, mühelos verbindet er unterschiedlichste kulturelle Einflüsse, schreibt seine Texte auf Englisch und Spanisch. Man kann ihn sich richtig vorstellen wie er mit Gitarre von Ort und Ort zieht und die schönen Mädchen in Verzückung versetzt. Dafür hat ihm seine Heimatstadt Tucson das richtige Werkzeug mitgegeben und sie selbst hat bald einen weiteren großen Namen.

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