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Reingehört: Flaming Lips – The Terror

Seit nunmehr 20 Jahren machen die Flaming Lips Musik. In dieser Zeit haben sie sich vor allem durch ihre spektakulären Bühnenshows einen Namen gemacht. Mit „The Terror“ ist nun das inzwischen 15. Studioalbum der Band erschienen. Das handelt von der Erkenntnis, dass das Leben ohne Liebe nicht enden muss.

Reingehört: Flaming Lips – The Terror

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Autor: Sindyan Qasem

„Wir wollten glauben, dass wir ohne Liebe verschwinden würden, dass Liebe uns retten würde, dass wir nur wirklich am Leben sind, wenn wir Liebe erfahren, bekommen und geben“, sagt Wayne Coyne, Frontmann der Flaming Lips. Die Erkenntnis, dass das Leben ohne Liebe nicht aufhört, erscheint nun in Gestalt des neuen Albums „The Terror“.

Weil die Lips aber die wahrscheinlich größte Hippie-Band seit Jefferson Airplane sind, beschwört diese Musik keine Furcht, wie der Albumtitel vermuten lassen könnte. Es ist der verklärte, fast schon romantisierende Blick auf den langen Fall vor dem Aufprall; eine lange Reise durch das Nichts. Anstatt mit schierer Verzweiflung oder blanker Wut begegnet die Band der Abwesenheit von Liebe mit einer stoischen Trance aus sich ewig wiederholenden Figuren und Kreisen.

Gleichzeitig ist „The Terror“ ein Trip durch das eigene Schaffen. Die Synthesizer-Experimente der vergangenen Jahre mit 24 Stunden langen Songs und der psychedelisierte Gitarrenrock aus den 90er Jahren verbinden sich hier zu teilweise ungewohnten Klängen. Dass dieses Album trotzdem mehr ist als ein Versuch, den voyeuristischen Trieb des Hörers zu befriedigen und das eigene Scheitern auszustellen, liegt an der unzerstörbaren Hingabe zum Aufbau von großen Spannungen.

In der Mitte des Albums verharrt diese Musik einmal in einer Angststarre, minutenlang gefangen in einer Schleife, mit geflüsterten Mantras, als ob Coyne in einer Séance säße. So wird der darauf folgende Beat, obwohl fast entstellt durch Verzerrung und Synthesizer, als befreiend empfunden. Mehr als diese kleinen Erlösungen will „The Terror“ aber nicht bieten. Es gibt kein Happy End und keine Antwort, nur die hart formulierte Erfahrung Coynes: „Es geht immer weiter. Den Gnadentod gibt es nicht.

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