Wenn die Black Keys die Bühne betreten, begrüßen sie ihr Publikum mit den Worten:
Hi! We are The Black Keys from Akron, Ohio.
Das hat sich über die Jahre zu ihrem Markenzeichen entwickelt. Sie machen das mittlerweile seit 12 Jahren so. 2002 kam ihr erstes Album raus – The Big Come Up. Seitdem haben sie sieben Alben auf den Markt gebracht. Jetzt ist ihr neustes Werk rausgekommen: Turn Blue.
Dan Auerbach: Turn Blue ist eine Redewendung aus den 50ern, da stand es für Fuck You. Außerdem steht es für Atemnot. Das fasst ein bisschen zusammen wie wir uns das letzte Jahr fühlten.
Die Black Keys sind das klassische Beispiel für eine Grower-Band, also eine Band die ihren Durchbruch nicht gleich mit dem ersten Album hatte, der Erfolg quasi schleichend kam. So wie bei Radiohead oder Rammstein. Solche Bands sind selten, weil sie einen langfristigen Atem und vor allem einen Finanzplan seitens der Band und des Labels erfordern. Und der Erfolg ist auch nicht garantiert. Der hat sich bei den Black Keys beim vorletzten Album „Brothers“ aber endlich eingestellt. Es gab zwei Grammys und die Clubs wurden zu Hallen. Trotzdem ein ganz natürlicher Prozess für die Band:
Wir sind mit jedem Jahr unseres Bestehens ein Stück gewachsen, deswegen kam das mit den Grammys nicht allzu überraschend. Dazu kommt, wir es immer noch nicht als unsere Welt empfinden. Nach unserem Auftritt bei den Grammys haben wir es noch 15 Minuten ausgehalten, bis wir wieder abgehauen sind.
Doch der Erfolg hat auch Einfluss auf den Sound der Black Keys. Oder ist es doch umgekehrt? Ihr knarziger Bluessound war früher eigentlich nur bei Nerds beliebt. Zu kantig und verschroben war ihr Garagenrock. Im Laufe der Zeit wurde der Sound weicher. Und es kamen Musiker und Instrumente hinzu. Angefangen haben die Black Keys als Duo mit Gitarre und Schlagzeug, jetzt finden sich zahlreiche Instrumente und Spielarten auf ihrer neuen Platte Turn Blue. Ihre Musik streift mittlerweile die verschiedensten Genres. Manchmal hört man Classic-Rock-Anleihen, an anderer Stelle klingen sie fast wie Air aus Frankreich.
Wir versuchen immer, neue Sachen auszuprobieren, auch wenn wir gar keinen Plan haben. Aber genauso haben wir dann auch kein Problem damit, eine eingeschlagene Richtung wieder zu verlassen und woanders anzusetzen.
The Black Keys sind im Musikolymp angekommen. Das Publikum frisst ihnen aus der Hand. Nun müssen sie nur noch aufpassen, dass sie nicht im Einheitsbrei der Stadionbands untergehen. Solange sie sich nicht gezwungen sehen, mit einem angesagten Danceproduzenten zusammenzuarbeiten, wie neuerdings selbst Coldplay, gehört die Zukunft den Black Keys aus Akron, Ohio.