+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhaus zu Leipzig.+++
Im Jahr 1888 ist Gustav Mahler gerade mal 27 Jahre alt und schon Dirigent an der Leipziger Oper. Doch er hat es schwer, sich neben dem populären Kapellmeister Arthur Nikisch zu etablieren. Presse und Kritik schießen sich auf ihn ein. Sein Dirigierstil galt als unkonventionell. Viel zu viel Bewegung, viel zu wild und zu rasante Tempi.
Mahler eckt an. Das gilt auch für seine eigenen Kompositionen. In denen finden Einflüsse aus allen möglichen Richtungen Platz. Von Walzerklängen bis Militärmärschen. Manche sehen in Mahler einen Potpourrikomponisten.
Eine delikate Affäre
In den Spielzeitpausen macht sich Mahler ans Komponieren. Doch was treibt ihn an? Vielleicht ja die Liebe, wie so oft bei Mahler. Zur Marion von Weber, einer verheirateten Mutter dreier Kinder, fühlt er sich mehr als nur freundschaftlich hingezogen. Eine delikate Affäre, über die Mahler den Mantel des Schweigens legt. Doch sie inspiriert ihn scheinbar zu einer wahren Schaffensexplosion. In lediglich sechs Wochen schreibt er seine erste Sinfonie.
Das Resultat ist eine erste Sinfonie, die schon vieles vereint, was Mahler in seinen späteren Werken auszeichnet. Nicht immer leicht verdaulich, aber immer ein Genuss.
Mahlers erste Sinfonie – der Saitenwechsel mit einer Geschichte über Zoff, Affären und eine durchgemachte Nacht voller Glückseligkeit.