Als Ahmed Gallab alias Sinkane sechs Jahre alt war, musste er mit seiner Familie aus dem Sudan nach Amerika fliehen. Dort ging es dann nach Utah, Ohio, Georgia und schließlich in seine jetzige Heimat New York. Zwischendurch reist er immer mal wieder in den Sudan, das ist ihm wichtig, da dort der Großteil seiner Familie lebt. Die politische Situation im Sudan ist angespannt, aber seit einiger Zeit ist es kein Problem mehr ein- und vor allem auszureisen. Seitdem besuchen seine Cousins ihn alle sechs Monate in den Staaten.
Die Suche nach der Heimat
Das viele Reisen und Umziehen hat Sinkanes Musik stark beeinflusst. Er mischt Genres aus vielen Ländern in seinen Songs zusammen. Inspirieren lässt er sich von den vielen Menschen, die er an den unterschiedlichen Orten in seinem Leben kennengelernt hat. Seit er sechs Jahre alt ist, ist er alle vier Jahre umgezogen. Da war es einfach für ihn, immer neue Musik kennen zu lernen.
Ich habe mein Leben lang versucht herauszufinden, wo meine Heimat ist. Bis ich festgestellt habe, dass ich sie nie finden werde. Meine Heimat wird mich finden.
Punk-Vergangenheit und DIY-Ethos
Wenn man sich seine letzten Alben anhört, kann man kaum glauben, dass Sinkanes Wurzeln in der Hardcore-Punkszene liegen. Ein bisschen Punk-Attitüde steckt aber noch immer in ihm, sagt Gallab. Punk ist für ihn eine große DIY-Szene, durch die er gelernt hat, alles selbst zu machen. Die Gemeinschaft, die während seiner Punkzeiten entstanden ist, begleitet ihn immer noch bei allem was er tut.
Ich bin gern von Menschen umgeben die progressiv, produktiv und mir gleichgesinnt sind. Das habe ich vom Punk gelernt und das wird immer ein Teil von mir sein.
Im August hat Sinkane „Mean Love“ veröffentlicht. Damit tourt er gerade durch Europa und hat bei uns im Studio einen Halt eingelegt.