Anmerkung der Redaktion: Wir haben das Interview mit Jörg Meuthen geführt, bevor die Verwaltung des Bundestags die AfD für illegale Parteispenden verurteilt hat. Daher findet dieser Punkt im Interview keine Beachtung.
Bald sind Europawahlen. Deshalb sprechen wir mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der sechs großen Parteien. Unter anderem mit Katarina Barley, Manfred Weber und Sven Giegold.
Auch der „Dexit“ soll möglich sein
Die „Alternative für Deutschland“ um Spitzenkandidat Jörg Meuthen gehört zu den fundamentalen Kritikern der Europäischen Union. In ihrem Wahlprogramm fordert die AfD deshalb die Abschaffung des EU-Parlaments. Überdies schließt die Partei auch eine Rückkehr zur D-Mark nicht aus. Letztlich solle auch ein „Dexit“ oder gar die Auflösung der Europäischen Union möglich sein.
Die EU soll wieder das Handelsbündnis werden, das sie mit den ‚Europäischen Gemeinschaften‘ in den 1960er-Jahren war. Wir wollen die Europäische Union wieder auf ihre Kernaufgaben reduzieren. – Jörg Meuthen, Spitzenkandidat der AfD
Jörg Meuthen: „Die EU ist voller unnützer Aufgaben“
Einen europaweiten Klimaschutz fordert die AfD nicht. Um das Klima sollen sich die Nationalstaaten kümmern. Wenn überhaupt. Denn grundsätzlich bezweifelt die Partei den vom Menschen verursachten Klimawandel. Stattdessen will sie sich für Individualverkehr und die Autoindustrie einsetzen.
Statt erneuerbarer Energien fordert die Partei die Rückkehr zur Atomenergie.
Der Gedanke, mit einer Klimaschutzpolitik – so wie sie uns derzeit verkauft wird – das Weltklima steuern zu können, halte ich für menschliche Hybris. – Jörg Meuthen
Auch gegen Korruption will die AfD vorgehen. Allerdings zeichnet das Urteil in der eigenen Spendenaffäre ein anderes Bild: Ausgerechnet Spitzenkandidat Meuthen hat laut Verwaltung des Bundestags 2016 illegale Wahlkampfhilfen erhalten. Die AfD soll 400.000 Euro Strafe zahlen.
Über das Europawahlprogramm der AfD hat detektor.fm-Moderator Christian Erll mit dem Spitzenkandidaten der Partei, Jörg Meuthen, gesprochen.
Redaktion: Maria Zahn, Esther Stephan