Bald sind Europawahlen. Deshalb sprechen wir mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der sechs großen Parteien. Unter anderem mit Katarina Barley, Manfred Weber und Sven Giegold.
Özlem Demirel steht für Reform
Einen „Neustart für die Europäische Union“ fordert die Partei Die Linke in ihrem Wahlprogramm. Dafür präsentiert sie auch zwei frische Gesichter. Spitzenkandidatin Özlem Demirel wirbt gemeinsam mit Martin Schirdewan um Stimmen für ihr Ziel: eine gerechtere, sozialere Union. Schließlich hält die Partei an der europäischen Idee fest. Obwohl es vorab interne Diskussionen zwischen den Parteiflügeln gab. Letztlich hat sich Die Linke inhaltlich auf einen Reformkurs geeinigt.
Wir haben 112 Millionen Menschen, die von Armut betroffen sind. Jeder Fünfte in der EU ist von Altersarmut betroffen. – Özlem Demirel, Spitzenkandidaten der Partei Die Linke
Soziale Themen im Fokus
Demirel ist mit 34 Jahren noch recht jung. Beruflich ist sie bei der Gewerkschaft ver.di beschäftigt. Auch deshalb sind ihr Mindestlöhne ein großes Anliegen, aber ebenso Themen wie Migration und Frieden. Wenn sie gewählt wird, sollen keine Flüchtlinge mehr im Mittelmeer ertrinken. In den jüngsten Umfragen zeigt sich allerdings, dass die Chancen auf einen Wahlsieg eher gering sind.
Eine Wirtschaftsunion, wie es die Europäische Union bisher ist, reicht nicht aus und ist nicht im Sinne der Menschen. – Özlem Demirel
Außerdem will Demirel die öffentliche Infrastruktur und die Bildung in der Union stärker fördern. Sie kritisiert, dass die EU vor allem wirtschaftsliberale Politik ausübe. Hierdurch kommen ärmere Menschen und Länder ihrer Meinung nach zu kurz. Um die großen Probleme des 21. Jahrhunderts anzugehen, brauche es europäische Lösungen.
Für uns ist natürlich klar, dass wir klare Kante zeigen gegen Rassismus und Nationalismus. – Özlem Demirel
Über das Europawahlprogramm der Linken hat detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit der Spitzenkandidatin der Partei, Özlem Demirel, gesprochen.
Redaktion: Sebastian Blum