Auftragseinbruch als Chance
Noch Ende Juli 2022 betonte Bertold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages, das Handwerk sei in Not, denn es gebe volle Auftragsbücher, aber kein Material und kein Personal. Inzwischen ist die Stimmung gekippt: Jeder dritte Handwerksbetrieb berichtet von Auftragsrückgängen und jeder vierte erwartet das auch für die Zukunft. Das könne auch eine Chance sein, sagt Andreas Scheibe. Er hat im Betrieb seiner Eltern eine Ausbildung zum Heizungsbauer gemacht und danach Versorgungsingenieur studiert. Inzwischen führt er mehrere Unternehmen. Eines davon ist die Continu-ING GmbH, die Handwerksbetrieben hilft, Bauprojekte profitabler umzusetzen.
Mehr Gewinn durch bessere Organisation, Struktur und Transparenz
Andreas Scheibe ist der Meinung, dass es in den meisten Handwerksbetrieben zu wenig klar strukturierte Prozesse gebe. Vor allem in der Dokumentation auf der Baustelle selbst gebe es viele Defizite. Wenn zum Beispiel ein Gewerk auf der Baustelle nicht anfangen könne zu arbeiten, weil das vorherige in Verzug sei, dann könne der Handwerksbetrieb das auch als Entschädigung in Rechnung stellen. Das ist gesetzlich möglich, nur machen wenige Betriebe davon Gebrauch:
Würde man hier ansetzen, könnten viele Handwerksbetriebe bedeutend profitabler sein. Was genau er damit meint, und was er sonst noch empfiehlt angesichts von Materialengpässen, Preissteigerungen und Fachkräftemangel, darüber spricht Andreas Scheibe mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.