Wein- und Obstanbau in der Klimakrise
Unsere Reise führt uns die Weinstraße entlang, zirka 20 Kilometer südlich von Bozen. Hier erstreckt sich das Versuchszentrum Laimburg. Eine Forschungseinrichtung, die seit nun 50 Jahren die besten Anbaumethoden für Wein und Obst aufspürt.
Südtirol ist eine der größten Anbauregionen für Äpfel. Fast eine Million Tonnen werden hier pro Jahr geerntet. Das sind rund 10% der Ernte in ganz Europa. Aber der Klimawandel macht den Anbau unberechenbar. Zu viele heiße Tage, unregelmäßiger Niederschlag, Insekten und Pilze — man kann gar nicht genug Pflanzenschutzmittel versprühen, um dagegen anzukommen. Es müssen andere Lösungen her. Im Labor wird zum Beispiel am Malus Sieversii geforscht — dem Urapfel. Genetisch rund 30 Millionen Jahre alt. Schon die Dinosaurier sollen ihn gefressen haben. Nun sollen seine Gene helfen, die Äpfel resilienter zu machen.
Im Interview erzählt Florian Haas, Leiter des Fachbereichs Weinbau, wie High-Tech und wiederentdeckte uralte Anbaumethoden die Landwirtschaft retten können. Dann geht es hinein in einen Felsenkeller. Mit viel Dynamit wurde ein verzweigtes Tunnel-Netz in den Berg gesprengt, in dem nicht nur unzählige Fässer mit Wein lagern, sondern auch ein ganzer Festsaal für über 100 Leute Platz findet.
Geschmacksverstärker und nachhaltiges Bauen
Nördlich von Bozen liegt das Sarntal. Dort ist Gregor Wenter nicht nur gelernter Koch und Besitzer des Hotels Bad Schörgau. Er ist auch Mitgründer einer Firma, die Geschmacksverstärker herstellt. Ihm geht es nicht um Chemie und Betrug im Kochtopf, sondern um die Rettung von Lebensmittelresten, die sonst weggeworfen würden, und die durch Fermentation eine neue Bestimmung als Geschmacks-Booster bekommen. Schon die alten Römer haben mit Garum gekocht. Die heutigen Verfahren der Fermentation finden im Labor statt. Zum Beispiel in Bozens International Center for Food Fermentation (ICOFF), in dem die positiven Auswirkungen der Fermentation auf den Körper und die Darmflora untersucht werden. Es gibt dort sogar eine Art künstlichen Magen, eine Apparatur, die einzigartig auf der Welt ist und die Verdauungsprozesse im Körper nachstellen kann.
Das Interview mit Gregor Wenter haben wir übrigens in einem Nebengebäude des Hotels geführt, welches ganz aus Holz ist, mit reichlich Ornamenten an den Decken verziert, die den Schall schlucken. Gebaut von der Firma Aster, die spezialisiert ist auf Fertighaus-Teile aus Holz, die binnen weniger Stunden am Bestimmungsort zusammengesetzt werden können. Egon Untertrifaller erzählt, was die Vorteile dabei sind und wie Südtirol es mit dem KlimaHaus geschafft hat, Vorreiter bei ökologischen Baunormen in Italien zu werden.
Das ist eine gesponserte Episode. Sie ist entstanden im Auftrag von IDM Südtirol. Durch die Folge führt Frank Dahlmann von brand eins.
Umsetzung: Frank Dahlmann/brand eins