Der DDR-Musiker, der eine Airline gründen will
Nach der Wende war es vorbei mit dem Erfolg der Tanzmusik-Band „Soft“. Uwe Böhme war deren Bassist und Manager und konnte zu DDR-Zeiten gut von den zahlreichen Auftritten der Band leben. Als die Auftritte ausbleiben, sucht Böhme nach einer neuen Idee, und die kommt ihm im Stau: „Man müsste hier drüberfliegen können“, denkt er sich. Und so entsteht der Traum von der eigenen Airline.
Auch die Zeitungen berichten über jenen Mann, der eine Airline gründen möchte, aber keinen Kredit bekommt. Dadurch wird der damalige Vorstandsvorsitzende der Continental AG, Horst Urban, auf Böhme aufmerksam und bietet seine Unterstützung an. Davon ist offenbar auch die Bank beeindruckt und bewilligt Uwe Böhme den Kredit, um das erste Flugzeug zu finanzieren.
Uwe Böhme kümmert sich
Mit Mitte 30 betreibt Böhme erfolgreich seine Fluggesellschaft „Saxonia Airlines“ (SAL), fliegt von Erfurt aus München, Frankfurt und Köln/Bonn an. Dazu gehörten auch eine Menge Glück und die richtigen Leute, die ihm geholfen haben. Denn Ahnung vom Fliegen oder der Unternehmensführung hatte der gelernte Elektriker vorher nicht.
Böhme war immer schon jemand, der sich „gekümmert“ hat. Das fing in der Schule an, als er das Essensgeld eingesammelt hat. Nach dem Verkauf seiner Airline leitet er in Leipzig eine Musik- und Tanzschule, wo er sich selbst auch mal als „Hausmeister“ bezeichnet. Als Rentner managt er jetzt noch zwei Cover-Bands. Im „Flopcast“-Interview mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle erzählt er von unglaublichen Terminen bei der Bank und verrät, welche Tipps er Gründerinnen und Gründern heute gibt.