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Foto: New Africa | Shutterstock
Bild: New Africa | Shutterstock

Forschungsquartett | Fake News

Warum sind wir so anfällig für Fehlinformationen?

Echte Nachrichten von Fake News zu unterscheiden, ist nicht immer einfach. Welche Menschen sind besonders anfällig für Fehlinformationen — und warum? Und welche Faktoren beeinflussen, ob wir eine Behauptung für wahr halten oder nicht?

Fakt oder Fake News?

Dass man nicht alles glauben sollte, was man im Internet liest, hat wohl jedes Kind schon mal gehört. Echte Nachrichten von Fake News zu unterscheiden, ist jedoch alles andere als kinderleicht. Gerade in Wahlkampfzeiten wimmeln vor allem soziale Netzwerke wie X oder Instagram von Fehlinformationen — oder besser gesagt: Von Desinformation, denn so nennt die Wissenschaft absichtlich gestreute Fehlinformationen.

Im Januar hat das Recherche-Netzwerk Correctiv aufgedeckt, dass vor der Bundestagswahl mehr als 100 Fake-Nachrichtenseiten aufgetaucht sind, die im großen Stil Falschbehauptungen verbreiten. Dahinter steckt mutmaßlich Russland, dessen Führung versucht, Parteien wie den Grünen mit ausgedachten „Enthüllungen“ zu schaden.

Wenn man eine Meldung sieht, die einem politisch sehr gut in den Kram passt, dann sollte man sich vielleicht zweimal fragen, ob man die einfach so glaubt.

Philipp Lorenz-Spreen, Sozialwissenschaftler an der TU Dresden

Philipp Lorenz-Spreen, Sozialwissenschaftler an der TU DresdenFoto: Kajetan Byszio

Wer auf Fehlinformationen hereinfällt und warum

Doch nicht alle Menschen sind gleichermaßen anfällig für Desinformation. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die beeinflussen, ob wir Online-Nachrichten glaubhaft finden. Zu diesen Faktoren gibt es bereits zahllose Studien, die aber meist nur einzelne Aspekte beleuchten. Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung hat einige dieser Studien in einem Mammutprojekt zu einem Gesamtbild zusammengefügt: Die Forschenden haben die Daten aus 31 Experimenten, die in den USA durchgeführt wurden, zu einer Metastudie gebündelt. Die Ergebnisse sind zum Teil verblüffend: So fallen etwa gebildete Menschen ähnlich oft auf Fake News herein wie Menschen mit einem geringen Bildungsgrad. Trügerisch ist auch, einfach zu glauben, was gut zum eigenen Weltbild passt.

Dr. Philipp Lorenz-Spreen von der TU Dresden hat an der Metastudie mitgearbeitet. Im Gespräch mit detektor.fm-Redakteur Johannes Schmidt stellt er die Ergebnisse vor — und erklärt, welche Faktoren die Neigung verstärken, eine im Internet gelesene Behauptung für wahr zu halten. Außerdem geht es im „Forschungsquartett“ um die Frage, was wir tun können, um nicht in die Desinformationsfalle zu tappen.

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