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Bild: Microgen | Shutterstock.com

Forschungsquartett | Ökologische Anpassung

Aufbruch nach Eurasien

Vor rund 50.000 Jahren gelangten erstmals Menschen aus Afrika nach Eurasien. Wie haben sie das geschafft? Dazu gibt es eine neue geoanthropologische Hypothese, die die ökologische Anpassung der frühen Menschheit in den Blick nimmt.

Als die Menschheit flügge wurde

Wenn man die Menschheit als eine große Familie betrachtet, dann ist Afrika so etwas wie das Elternhaus: Dort steht die Wiege unserer Spezies, dort hat alles angefangen. In der Wissenschaft dominiert die Aufassung, dass alle Menschen auf der Welt diese gemeinsame Abstammung teilen. Das ist umso verblüffender, wenn man sich die heutige ökologische Anpassung der Menschen an ihre jeweiligen Lebensräume anschaut. Selbst in den unwirtlichsten Regionen der Erde überleben Artgenossen, weil sie perfekt an ihre Umgebung angepasst sind.

Dabei muss man sich klarmachen, dass unsere Urahnen Savannen und Steppen bewohnt haben — ihr ursprüngliches Habitat. Doch dann drangen frühe Menschengruppen in neue Lebensräume vor, zunächst Regenwälder und Wüstengebiete in Afrika. Und irgendwann vor rund 50 000 Jahren gelangten dann erstmals Vertreterinnen und Vertreter der Gattung Homo Sapiens nach Europa und Asien. Warum haben sie sich auf diese gefährliche Wanderung begeben? Und wie gelang ihnen die Anpassung an die fremden Umweltbedingungen?

Die Frage der Studie war: Warum so spät? Und warum erst dann erfolgreich? Warum haben sich die Menschen davor nicht in Eurasien festgesetzt?

Manuel Will, Archäologe und Anthropologe

Manuel Will, Archäologe und AnthropologeFoto: Manuel Will

Die Pioniere der Anpassung

Heute weiß man, dass sämtliche nicht-afrikanische Menschen auf eine einzige Wandergruppe zurückgehen, der der Auszug aus Afrika schließlich gelang. Was haben sie anders gemacht als jene Frühmenschen, die in den neuen Lebensräumen nicht Fuß fassen konnten? Dazu gibt es verschiedene Hypthesen. Einige Forschende sehen technologische Fortschritte als Erklärung für die erfolgreiche Migration. Andere vermuten dahinter vor allem klimatische Veränderungen, die unsere Vorfahren zum Ausweichen zwangen. Und dann ist da auch noch die These der ökologischen Anpassung.

Mit der hat sich der Archäologe und Anthropologe Manuel Will vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena beschäftigt. Als Teil einer Forschungsgruppe hat er in einer Studie untersucht, ob dem Auszug aus Afrika womöglich eine entscheidende Phase vorausging, in der die ersten Menschen zunächst lernten, mit den unterschiedlichen Lebensräumen auf dem afrikanischen Kontinent klarzukommen. Im „Forschungsquartett“ spricht detektor.fm-Redakteur Johannes Schmidt mit Manuel Will über den Auszug der Menschheit aus dem Elternhaus.

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