Play
Grafik: Shutterstock | Ricardo Javier
Bild: Ricardo Javier | Shutterstock

Geschichten aus der Mathematik | Felix Klein

Das Game of Thrones der Mathematik

Felix Klein ist der Mathematiker hinter der berühmten „Kleinschen Flasche“ — und der entscheidende Mann im ewigen Wettstreit zwischen Berlin und Göttingen.

Eine ziemlich unpraktische Flasche

Der Mathematiker Felix Klein ist vor allem für eine ziemlich unpraktische Flasche bekannt. Die nach ihm benannte Kleinsche Flasche hat nämlich kein Volumen, keinen Rand, kein Innen und Außen. In der dreidimensionalen Welt dürfte sie eigentlich gar nicht existieren. Das macht sie zu einem beliebten Ausstellungsstück in mathematischen Instituten auf der ganzen Welt, kaum eine Uni oder Hochschule, an der nicht irgendwo in einer Vitrine das 3-D-Modell einer Kleinschen Flasche auftaucht.

Aus Physik-Sicht ist die Kleinsche Flasche tatsächlich ziemlich cool.

Manon Bischoff, Spektrum der Wissenschaft

Manon Bischoff, Spektrum der WissenschaftFoto: Spektrum der Wissenschaft

Für die Physikerin Manon Bischoff von Spektrum der Wissenschaft ist die Flasche allerdings mehr als eine mathematische Kuriosität. Tatsächlich kann sie dabei helfen, komplizierte Quantenzustände zu veranschaulichen. Eine Eigenschaft, die Felix Klein, der sich sein Leben lang für technische und physikalische Anwendungen der Mathematik begeistert hat, bestimmt erfreut hätte.

Berlin vs. Göttingen

Zum hundertsten Todestag wurde 2025 vielerorts an Felix Klein erinnert, etwa bei den Topic Days der Deutschen Mathematiker Vereinigung (auch hier durfte die Kleinsche Flasche natürlich nicht fehlen). Neben seinem mathematischen Schaffen ist Klein auch als Pionier der Mathematikdidaktik in Erinnerung, der sich vehement für eine stärkere Verbindung von Schul- und Hochschulmathematik eingesetzt hat.

Weniger oft wird an Kleins Rolle im „Game of Thrones“ der Mathematikgeschichte erinnert: In der der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert spitzt sich die Rivalität zwischen den Mathematikschulen in Berlin und Göttingen zu, und Klein, von den Berlinern als „Blender“ und „Faiseur“ diffamiert, ist mittendrin im Konflikt. Seinen Qualitäten als Netzwerker ist es zu verdanken, dass sich Göttingen über Jahrzehnte zum Zentrum der mathematischen Welt aufschwingt.

In Berlin sieht man die Schönheit der Mathematik in der Rigorosität, in Göttingen eher in der Intuition.

Demian Nahuel Goos, Mathematiker

Demian Nahuel Goos, MathematikerFoto: Chris Coe

Diese Geschichte aus der Mathematik dreht sich um eine Fehde zwischen erwachsenen Männern, die keine Chance auslassen, das mathematische Wirken ihrer Rivalen herabzuwürdigen. Es geht um Schmählieder und geklaute Funktionen, um neurotische Besserwisser und die Frage, wie Team Göttingen am Ende gegen Team Berlin gewinnt. Wie immer mit Demian Nahuel Goos und Manon Bischoff, die detektor.fm-Moderatorin Karolin Breitschädel auch erklärt, warum die Kleinsche Flasche cooler ist als sie aussieht (und was das mit Elefanten zu tun hat).

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen