Die Premiere von „Toy Story“ ist 1995 nicht nur ein Kinoereignis, sie präsentiert auch eine technische Revolution. Da ist er also, der erste abendfüllende Film, der komplett am Computer entstanden ist — und er sieht verdammt gut aus.
Woody, Buzz und RenderMan
Bei der Premiere im Publikum sitzt auch der Mann, der Woody, Buzz Lightyear und all die anderen Spielzeuge in Andys Kinderzimmer zum Leben erweckt hat: Pat Hanrahan hat mit seinem Team bei PIXAR eine Software entwickelt, die es überhaupt erst möglich macht, mit der eingeschränkten Rechenpower der 90er Jahre einen Film wie „Toy Story“ zu machen. Er nennt sie RenderMan — nach einem anderen beliebten Technik-Gadget, dem Walkman.
Wenn man die Welt um sich herum nicht versteht, ist es sauschwer, sie zu simulieren.
Manon Bischoff, Mathe-Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft
Foto: privatEin Rendering-Alptraum
Dabei ist „Toy Story“ eigentlich ein Rendering-Alptraum. Der Helm von „Space Ranger“ Buzz Lightyear zum Beispiel ist eine transparente Kugel, die je nach Lichteinfall spiegelt, glänzt oder den Hintergrund durchscheinen lässt. All das muss realistisch simuliert werden, während Buzz durch die Gegend fliegt und die Lichtstimmung der Szene sich ständig ändert. Pat Hanrahan und sein Team haben die Animationstechnologie in wenigen Jahren auf ein völlig neues Level gehoben.
Sich auf das Sofa kuscheln, Kakao trinken und „Toy Story“ gucken — das war das Größte als Kind!
Demian Nahuel Goos, Mathematiker
Foto: Chris CoeHanrahan hat für seine Arbeit zwei Oscars gewonnen, dazu einen Turing Award — eine Art Nobelpreis für Informatik. Für „Geschichten aus der Mathematik“ hat er Demian Nahuel Goos von magischen Momenten am Computer erzählt, warum er als Teenager nur Schach im Kopf hatte und was sich Computergrafiker von Rembrandt abschauen sollten. Außerdem lässt sich detektor.fm-Moderatorin Karolin Breitschädel von Manon Bischoff erklären, wie Mathematik den Helm von Buzz Lightyear zum Glänzen bringt.
„Geschichten aus der Mathematik“ ist ein detektor.fm-Podcast in Kooperation mit Spektrum der Wissenschaft. Die Idee für diesen Podcast hat Demian Nahuel Goos am MIP.labor entwickelt, der Ideenwerkstatt für Wissenschaftsjournalismus zu Mathematik, Informatik und Physik an der Freien Universität Berlin, ermöglicht durch die Klaus Tschira Stiftung.