Wie schaffen wir es, dass weniger CO₂ in die Atmosphäre gelangt? Das ist eine der entscheidenden Fragen der kommenden Jahre. Denn angesichts der Auswirkungen der Klimakrise ist klar: Wir müssen nicht nur deutlich weniger Kohlendioxid ausstoßen. Auch das CO₂, das wir weiterhin produzieren werden, muss irgendwo untergebracht werden.
Ein Endlager für CO₂
Einige Technologien setzen bereits darauf, das Treibhausgas unter der Erde zu speichern. Dabei gibt es Verfahren, die emittierte Gase aus der Luft filtern und dann im Boden speichern. Andere setzen an der Quelle an und fangen Kohlenstoffdioxid direkt dort ab, wo es entsteht. Sie sammeln das Gas quasi am Schornstein der Industrie ein und leiten es in ein Endlager unter Tage. Diese Technologie nennt sich „carbon capture and storage“, kurz CCS.
In Deutschland wurde das schon einmal diskutiert. Allerdings wurde die Technik durch das 2012 von der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung verabschiedete CCS-Gesetz quasi verboten. Hintergrund waren Bedenken wegen möglicher Lecks, künstlicher Erdbeben und Risiken fürs Grundwasser. Doch der Weltklimarat IPCC hält CCS weiterhin für nötig, um das 1,5-Grad-Limit der Erderwärmung einhalten zu können.
Auch die aktuelle Bundesregierung hält das Einfangen und Entsorgen von Kohlenstoffdioxid im Megatonnen-Maßstab für nötig, um die Klimaziele zu erreichen. In einem 2022 veröffentlichten Bericht wird die Notwendigkeit der CCS-Technik für die Industrie betont, um vollständige Treibhausgas-Neutralität bis 2045 zu erreichen. Seither läuft die Debatte um die Verfahren wieder auf Hochtouren.
Redakteurin Verena Tang von Spektrum der Wissenschaft gibt im Podcast einen Überblick über die Technologie: Wie funktioniert das Verfahren? Wo wären solche Lagerstätten denkbar? Und wie weit ist man bei der Suche nach einem Endlager? Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Tang auch, warum einige Umweltschutzorganisationen die Technologie kritisieren, und wo ihre Grenzen sind.