Käfer sind ein echtes Erfolgsmodell der Evolution. Rund 380.000 Arten sind bekannt. Noch immer entdecken Forschende jedes Jahr hunderte neue. Dabei ist die Vielfalt ausgesprochen groß: Während der kleinste Käfer nur einen halben Millimeter groß ist, wird der Herkuleskäfer bis zu 17 Zentimeter lang und erreicht eine Flügelspannweite von mehr als 20 Zentimetern. Er ist damit der größte Käfer des Planeten.
In unseren mitteleuropäischen Gefilden ist der Hirschkäfer mit einer Länge bis zu 9 Zentimetern die größte Art. Der Name leitet sich von den großen „Geweihen“ der Männchen ab. Käfer stellen tatsächlich rund ein Viertel aller Tierarten des Planeten!
Die Frage, warum es so viele Käfer gibt, treibt die Wissenschaft schon lange um. Bereits Charles Darwin, Urvater der Evolutionstheorie, soll sich damit auseinandergesetzt haben. Doch eine abschließende Antwort gibt es bislang nicht. Vermutlich haben viele Faktoren eine Rolle gespielt.
Was trieb die Käfer-Evolution an?
Zum einen hatte die Evolution bei den Käfern viel Zeit, denn sie existieren bereits seit 350 Millionen Jahren. Zum Vergleich: Der moderne Mensch wandelt gerade einmal seit rund 300.000 Jahren auf der Erde. Zum anderen sind die kleinen Krabbler widerstandsfähig und robust, haben zwei Massen-Aussterben der Erdgeschichte überstanden.
Frank Schubert ist Biologe und Redakteur bei Spektrum der Wissenschaft. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt er, warum sich aktuelle Hypothesen zur Käfervielfalt vor allem auf die Pflanzen konzentrieren, die sie fressen. Er beschreibt auch, wie das weltweite Artensterben und die Bedrohung der Ökosysteme sich selbst auf die widerstandsfähigen Insekten auswirkt.