Wälder binden massenhaft CO₂. Sie nehmen Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre auf und speichern es in Form von Biomasse, also Holz, Blättern und Wurzeln. Als sogenannte Kohlenstoffsenken spielen sie somit für das globale Klima eine entscheidende Rolle. Denn je weniger CO₂ in der Atmosphäre, desto besser fürs Klima. Dazu kommt, dass Wälder auch das Klima regulieren, indem sie Wasserdampf freisetzen, den Wasserhaushalt stabilisieren und die Luftfeuchtigkeit erhöhen.
Der Wald als CO₂-Killer?
Der Wald gilt deshalb vielen als Klimaretter, insbesondere die riesigen Regenwälder in Asien, Afrika und Lateinamerika. Doch ihr Einfluss ist Berechnungen zufolge in den letzten Jahren weniger geworden. Das hat mit dem Baumsterben zu tun, das vielerorts die Wälder bedroht. Höhere Temperaturen, häufigere und intensivere Dürreperioden sowie die Zunahme von Waldbränden und Schädlingen wie dem Borkenkäfer schwächen die Widerstandskraft von Wäldern.
Einige Forschende warnen sogar bereits vor der Umkehr des klimafreundlichen Effekts der Bäume: Manche Wälder geben inzwischen offenbar mehr CO₂ ab, als sie speichern. Kürzlich machten solche Meldungen über den Amazonas-Regenwald in Brasilien die Runde. Wälder, die CO₂ freisetzen — keine gute Nachricht fürs Klima. Expertinnen und Experten sind deshalb besorgt. Was, wenn sich diese Entwicklung noch verschärft?
Verena Tang ist Redakteurin für Chemie und Geowissenschaften bei Spektrum der Wissenschaft. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer spricht sie über den Zustand der Wälder im globalen Vergleich und erklärt, welche Funktion die Bäume fürs Klima haben. Sie beschreibt, warum bestimmte Waldgebiete sich so entwickeln, dass sie Kohlendioxid abgeben, statt es zu speichern, und was die möglichen Folgen einer solchen Entwicklung in Zukunft sein könnten.