Von Covid zu ME/CFS
Viele Menschen kennen eine Person aus dem eigenen Umfeld, die an Long- bzw. Post Covid leidet – also nach wie vor mit Symptomen zu kämpfen hat, die mit einer Corona-Ansteckung begonnen haben. Das Robert Koch Institut schätzt, dass zwischen fünf und zehn Prozent der Menschen in Deutschland betroffen waren oder es noch sind.
Viele von ihnen leiden an Myalgische Enzephalomyelitis bzw. dem Chronischen Fatigue-Syndrom, kurz ME/CFS, eine schwere und komplexe Multisystemerkrankung, die das Immun-, Nerven- und Energiestoffwechselsystem betrifft. Die Symptome der Krankheit führen zu massiven Einschränkungen im Alltag und machen Millionen Menschen weltweit teilweise in noch jungem Alter zu Pflegefällen.
Ignoranz im Gesundheitssystem
Die Liste der Symptome ist lang: Neben der Erschöpfung können auch Schlafstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, kognitive Probleme – sogenannter Brain Fog, Schwindel, Herzrasen, Blutdruckschwankungen oder Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen, Gerüchen oder Medikamenten auftreten.
Unserem Gesundheitssystem fehlt es immer noch an viel Wissen zu ME/CFS, weswegen Betroffene oft zuallererst um die Anerkennung ihrer Krankheit kämpfen müssen. Zwar gab es ME/CFS schon vor Corona, nach wie vor gibt es aber keine zugelassenen Medikamente, nur Ansätze zur Linderung.
Laut Carmen Scheibenbogen von der Berliner Charité nimmt die Forschung jedoch langsam Fahrt auf und Studienergebnisse zu Therapiemethoden zeigen positive Ergebnisse. In Zurück zum Thema berichtet Spektrum der Wissenschaft-Redakteurin Anna Lorenzen von ihrem Gespräch mit der führenden Forscherin auf dem Gebiet ME/CFS.