Immer sonntags 11 Uhr reden wir auf detektor.fm über Wirtschaft – aber nicht über Aktienkurse, Zahlenwüsten und Bilanzen, sondern über die spannenden, echten, skurrilen oder traurigen Geschichten dahinter.
Wir tun das in Kooperation mit dem Wirtschaftsmagazin brand eins. Und mit „wir“ sind wir auch schon mittendrin: im Schwerpunkt-Thema der zweiten Ausgabe des brand eins-Magazins. Wir reden über das „Wir-Gefühl“ – und die Frage, was uns heute verbindet.
Wer ist eigentlich in der EU für’s Wir-Gefühl zuständig?
Wir zahlen mit dem Euro. Wir haben Führerscheine und Ausweise, die gleich aussehen. Aber dass wir uns von gazem Herzen als Europäer fühlen, das passiert irgendwie nicht.
Alexander Krex hat sich – ganz im Sinne der EU – gedacht: Dafür muss doch jemand zuständig sein! Also hat er sich auf die Suche begeben nach demjenigen, der in der EU für das Wir-Gefühl zuständig ist. Über seine Recherche-Reise sprechen wir mit ihm.
Wie Produkte und Supermärkte Wir-Gefühl stiften (wollen)
Die Hersteller von Produkten und Konsumgütern reißen sich ja mitunter fast ein Bein aus, nur um uns zu vermitteln: Dieses Deo, das macht dich so richtig attraktiv. Und jener Tee, der spült alle Giftstoffe aus deinem Körper und macht macht dich mega-leistungsfähig.
Es gibt mehr als genug Gründe für ein bisschen Konsumkritik. Nachhilfe darin kann uns Wolfgang Ullrich erteilen. Der ist Kulturwissenschaftler, hat als Professor Kunstwissenschaft und Medientheorie unterrichtet und beschäftigt sich mit der Kritik, der Analyse und der Theorie rund um Konsumprodukten schon seit Jahren.
Finnland führt das Grundeinkommen ein: Was ist dran an dieser Nachricht?
„Nein, Danke!“ – ein Satz, den die allermeisten wohl niemals sagen würden, wenn jemand das anbietet: jeden Monat Geld, einfach so, ohne Arbeit und ohne Zwang.
Die Idee heißt „Bedingungsloses Grundeinkommen“. Und sie fasziniert viele, nachvollziehbarerweise. Theoretisch spricht so einiges dafür. Aber das praktisch zu machen: das scheint tausend Jahre weit weg.
Da ging die Nachricht wie ein Lauffeuer herum, als es hieß: In Finnland wird das jetzt mal gemacht. Matthias Hannemann ist dem in der aktuellen brand eins mal nachgegangen. Wir fassen das einmal zusammen.
Verfall einer Legende – Wie ein Konzern einem ganzen Stadtteil das Wir-Gefühl gab
„Wie wir leben wollen“ – eine Frage, die im Frankfurter Stadtteil Höchst jahrzehntelang eine Firma bestimmt hat: die Hoechst AG.
Die war mal der größte Arzneimittelhersteller der Welt und sorgte dafür, dass es ganzen Generationen im Frankfurter Westen prächtig ging. Und dass sich Zehntausende als Familie fühlten. Eine wahnsinnig spannende Geschichte. Andreas Molitor hat sie aufgeschrieben:
„Hoechst war das Herz des Frankfurter Stadtteils Höchst, der dem Unternehmen den Namen gegeben hatte. Hoechst war alles. Identität. Fürsorge. Sicherheit. Geborgenheit. Familie. Heimat. Eine Art grundgütiger Leviathan. […] Heute tröpfeln die Belegschaften der 90 Unternehmen nach und nach aufs Werksgelände. Jede Firma hat ihre eigene Arbeitszeit. Aus Familienmitgliedern sind Beschäftigte geworden, die für miteinander konkurrierende Unternehmen arbeiten.“
„Verfall einer Legende“, so heißt der Text von Andreas Molitor in der aktuellen brand eins. Und über diese Legende und seine Recherche haben wir mit ihm gesprochen.
Haben soziale Netzwerke noch etwas mit Gemeinschaft zu tun?
Das Wir-Gefühl und die Frage, was uns heute verbindet – für anderthalb Milliarden Menschen auf der Welt lautet die Antwort auf diese Frage auch: Facebook. So viele Mitglieder hat das größte soziale Netzwerk mittlerweile.
Nicht alle fühlen sich damit wohl. „Die Gesellschaft zersplittert, Facebook wird immer größer. Aber hat das noch etwas mit Gemeinschaft zu tun?“ – das ist die Frage, die sich Christoph Koch gestellt hat. „Wer hat Angst vorm blauen Daumen“ heißt sein Text, den es in Auszügen im aktuellen brand eins-Magazin zu hören gibt.
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