Detektor FM destilliert die spannendsten, skurrilsten und witzigsten Interviews von detektor.fm. Herzlich willkommen und hallo! Es ist Oktober 2025 und wir blicken in diesem kleinen, aber feinen Haus-Podcast auf den Monat, der da so vor uns liegt. Und in diesem Monat mache ich das mit Gerolf. Gerolf Meyer, vielen auch bekannt aus unserem Fahrrad-Podcast Antritt. Und dementsprechend ist das schon ein kleiner Spoiler: Es geht natürlich auch um den Antritt. Ich sage aber erstmal: Hallo Gerolf, willkommen im Oktober! Hallo Christian, willkommen auch dir im Oktober! Danke, danke! Wir wollen über den Antritt sprechen, denn der Oktober ist für diesen kleinen, aber feinen Fahrrad-Podcast schon ein besonderer Monat. Wir beschäftigen uns in diesem Monat besonders viel mit den jahreszeitlich bedingten Dingen. Also zum Beispiel Dunkelheit, Wasser, andere Straßenverhältnisse und so weiter und so fort. Was erwartet uns als Fahrrad-Podcast-Hörerinnen und Hörer im Oktober im Antritt? Also wir haben so einen kleinen, leichten Schwerpunkt. Einen leichten Schwerpunkt, das finde ich gut. Also einen Schwerpunkt, der sich jetzt nicht durch alle Beiträge des Antritts ziehen wird. Der steht mal prominenter vorn und mal weniger prominent. Es geht um die dunkle Jahreszeit und damit eben auch um das, was wir tun können, sollten und sowieso machen, um durch die dunkle Jahreszeit zu kommen. Oder den Beginn der dunklen Jahreszeit. Also es geht um Licht am Fahrrad. Da habe ich direkt eine Frage an dich, weil das ist wirklich so ein Thema, was mir immer jedes Mal im September auffällt. Und mich würde mal interessieren, wie es dir eigentlich geht. Ich habe echt ein Problem damit, dass es jetzt so früh dunkel wird. Spürst du das auch? Also ich habe gar nicht mit Kälte und so, das ist alles okay. Ich habe neulich irgendwie festgestellt, dass es jetzt schon kurz nach sieben oder um sieben schon dunkel ist. Und so, also das ist irgendwie irre. Ist das bei dir auch? Oder sagst du, ach, ist doch wurscht? Du ahnst es zumindest schon. Du fährst ja auch gerne im Dunkeln durch die Nacht, zum Beispiel. Ja, genau, das ist alles Selbstverteidigung. Also persönlich halte ich das mit der Dunkelheit für einen Skandal. Also so emotional, grundsätzlich. Ja, das finde ich überhaupt nicht gut. Aber ja, mit den Jahren kommt so ein gewisser Gewöhnungseffekt. Ist das so? Ich bin jedes Mal wieder geschockt. Ja, ich bin immer wieder geschockt, aber ich habe mich daran gewöhnt, dass ich es nicht jetzt direkt ändern kann. Also ich kann nur mit eigenen kleinen Lichtquellen dem irgendwie entgegenwirken und das versuche ich dann auch zu machen. Ja, nein, ich finde das überhaupt nicht gut. Ich bin auch großer Sommerzeit-Ultra. Oh, da kommen wir noch in eine ganz andere Debatte, um dir hier noch, wenn du noch über andere Sachen sprechen willst. Oh ja, ja, ja. Nein, also und das auch wegen Licht. Da würden aber die Schlafforscherinnen und Schlafforscher sagen: Freundchen, die Winterzeit ist die Normalzeit. Was ist Normalzeit? Das für den Organismus bessere System. Komisch, dass die Normalzeit irgendwie in einer Zone dann irgendwie von hier nach dort über teilweise tausende Kilometer gleich ist. Ist sie ja auch nicht. Also so eine Normalzeit haben wir nicht seit Einführung von Zeitzonen. Das ist alles eine Weile her. Insofern ist das alles so eine Sache, worauf man sich geeinigt hat. Ja, stimmt natürlich. Aber ich höre daraus, dir geht das ganz ähnlich. Also das Thema Dunkelheit ist auch ein Thema, was dich sozusagen auch privat interessiert. Ja, gezwungenermaßen. Genau, jedes Jahr wirst du aufs Neue gezwungen. Also es geht tatsächlich beispielsweise um Licht am Fahrrad. Also viele merken ja überhaupt jetzt erst in diesen Tagen, dass vielleicht finden, dass Licht nicht mehr geht oder vorne oder… Ja, also wir werden das natürlich in der Form thematisieren, dass wir darüber sprechen, so wie kann ich eine verhandelte Lichtanlage so einstellen, so benutzen, dass es für mich funktioniert, für alle anderen funktioniert, denen ich so entgegenkomme. Wir haben es mit der erfreulichen Situation zu tun, dass ich sage immer so Fahrradlicht dazu. Man kann es auch anders, aber so Fahrradlicht ist in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Das hat ganz viele Vorteile, bringt aber auch mit sich, dass die Scheinwerfer ordentlich eingestellt werden sollten. Dann kann man selbst besser sehen und man blendet nicht den Gegenverkehr. Das ist ein Punkt, der wichtiger geworden ist in den letzten Jahren. In die Richtung geht es also so ein bisschen Service an der Stelle. Ich werde mal schauen, steht da nicht alles genau fest, wie wir uns mit der Technik auseinandersetzen. Und es wird aber auch geben, das weiß ich, weil ich habe es schon angefangen, eine Reportage über einen wichtigen Hersteller von Fahrradlicht in Deutschland. Die habe ich besucht und genau, das war sehr interessant. Ja, kann man auch sagen, glaube ich, Busch und Müller ist das 100 Jahre, glaube ich, in diesem Jahr. Also großes Jubiläum. Was mich tatsächlich interessieren würde, ist oder ich persönlich habe das auch festgestellt in den letzten 10, 20 Jahren oder so. Vor 20 Jahren bin ich, glaube ich, wirklich noch mit so einem klassischen Stecklicht rumgefahren und so. Und irgendwann habe ich den Segen des Nabendynamos irgendwie entdeckt. Und ich merke, da geht echt einiges in den letzten Jahren, oder? Also da gibt es wirklich rasante Sprünge, oder täuscht mich das? Ja, also der Nabendynamo ist irgendwann ausgegraben worden von jemandem in einer anderen Firma, von Wilfried Schmidt aus Tübingen. Mit dem haben wir auch vor einigen Jahren schon zu dem Thema gesprochen. Das ist wie so oft in der Fahrradwelt so, dass Dinge nicht unbedingt komplett neu erfunden werden, aber man muss sie ausgraben. Also man findet bei vielen Sachen, die jetzt irgendwie neu auf den Markt kommen, jetzt nicht nur im Lichtbereich, findet man den grundsätzlichen Ansatz teilweise schon in irgendwelchen alten Zeichnungen und Katalogen von vor 100 Jahren. Aber es hat sich halt niemand dran erinnert oder es wusste niemand mehr und es war nicht konkurrenzfähig. Es war nicht auf Höhe der Zeit. Und durch das, was Wilfried Schmidt da gemacht hat mit seiner Firma, dass sie den Nabendynamo wieder ausgegraben haben und gesagt haben, wie können wir dieses Gerät auf den Stand bringen, dass es wirklich gut funktioniert. Das ist auch schon eine Weile her, aber das hat für zumindest mal das unmotorisierte Fahrrad im Alltagseinsatz schon wahnsinnig beeinflusst. Wenn man im Rahmen des Themas Fahrradbeleuchtung das sieht, hat es das revolutioniert. Was hat dich denn in den letzten Jahren am meisten überrascht beim Thema Beleuchtung, wenn wir schon mal so grob auf dieses Thema ein Scheinwerferlicht werfen? Wie gut die geworden ist. Also ich bin neulich, hat es sich ergeben, dass ich einen Pyrenäenpass abends gefahren bin, den Col de Péressour. Ich habe mich kurz vor acht abends entschieden, dass ich noch diesen langen Anstieg… Dass du da noch rüber willst. Genau, dass ich da noch rüber will. Ich war mit dem Reiserad, also auch jetzt nicht irgendwie rennradmäßig wahnsinnig schnell. Ich war um zehn oben, ich war in den Wolken, im Dunkeln, im Nebel und ich habe danach eine grandiose Abfahrt gehabt. Wirklich runter, also das waren vielleicht 1000 Höhenmeter oder so, ich habe es jetzt nicht genau. Aber eine richtige Hochgebirgsabfahrt habe ich gehabt und mit Licht und dank Nabendynamo und entsprechenden Scheinwerfern und einer zusätzlichen Stirnlampe, die ich mir noch aufgesetzt habe, damit ich in die Serpentinen reinleuchten kann, bin ich da super runtergekommen. Und das hätte man in der Geschwindigkeit vor zehn Jahren… na dann wäre es vielleicht mit einem absolut teuren Scheinwerfer möglich gewesen. Aber vor 15 Jahren, 20 Jahren wäre das so in der Form nicht möglich gewesen. Und das ist ja toll, also erweitert deutlich meinen Einsatzbereich. Und du hast es angesprochen, wir kommen in die dunkle Jahreszeit und ich fahre auch jetzt wirklich teilweise nachts Fahrrad. Also ich fange teilweise auch erst in der Dunkelheit an zu fahren und komme in der Dunkelheit zurück. Und das geht nur damit, das geht nur mit dieser Technik. Und man kann es noch erweitern zu Rücklichtern. Da hat es auch verschiedene Entwicklungssprünge gegeben. Da kannst du dich sicher auch daran erinnern und die Hörerinnen und Hörer sicher auch, dass irgendwann Fahrräder Standlichter hatten. Also die LED und der Kondensator am Rücklicht Einzug gehalten und man hat quasi mit dem Strom, den man erzeugt hat über Dynamo, hat man da hinten den Kondensator gefüttert, sodass der ein paar Ampelfasen das einfach leuchten lässt. Das ist im Stadtverkehr ein wahnsinniges Sicherheitsplus. Großartig! Was in den letzten Jahren dazu gekommen ist, das ist unabhängig vom Dynamo oder hat nichts mit dem Dynamo zu tun, das ist eine Batteriegeschichte, sind solche Radarrücklichter. Also Rücklichter, die den nachfolgenden Verkehr quasi beobachten und mir auf meinem Display, auf meinem Fahrradcomputer Bescheid geben, wer da von hinten kommt. Das finde ich ist wirklich ein Quantensprung. Ich habe ehrlicherweise immer noch keins, aber steht bei mir ganz oben auf der Wunschliste und ich kenne so viele Leute, die mittlerweile damit auch fahren. Und ich sehe sie auch regelmäßig. Kann man auch sagen, unser Musikchef Gregor hat auch so ein Ding und so. Hast du auch einen? Ja, ich habe sowas auch. Man muss dazu sagen, es gibt da verschiedene Versionen. In Deutschland dürfen Rücklichter nicht blinken. In der Ursprungsversion dieses Geräts und auch in der international erhältlichen blinkt das Gerät auch noch. Das heißt, es informiert mich nicht nur, da kommt jemand von hinten, sondern es blinkt auch den nachfolgenden Verkehr an mit so einem unrhythmischen Blink-Flacker-Licht. Und falls man mal in Deutschland oder vielleicht in einem Nachbarland in den Genuss kommt, sowas auszuprobieren, dann merkt man wirklich, dass man da mit deutlich größerem Abstand überholt wird. Das ist so quasi an der Rückseite, finde ich die bedeutendste lichttechnische Entwicklung am Fahrrad. Definitiv, da würde ich dir zustimmen. Das vielleicht nur noch mal als Erklärung für alle, die jetzt noch nicht so tief im Fahrrad-Podcast-Game sind. Das ist wirklich im Prinzip ein Gerät, was dir hilft, den Verkehr von hinten zu erkennen, ohne dich umdrehen zu müssen. Das heißt, es sagt dir zum Beispiel, von hinten kommt ein Auto. Genau, es sagt dir, wie viele Autos kommen oder andere LKW, Motorrad, also wie viele Verkehrsteilnehmer mit einer größeren Geschwindigkeit. Es sagt dir ungefähr die Geschwindigkeit an oder zeigt dir das grafisch auf einem Display. Und dann kann man das viel besser einschätzen, man wird nicht mehr so erschreckt. Und je nach Version in der internationalen Version, die man in Deutschland nicht benutzen darf, wird der Verkehr auch noch entsprechend gewarnt und die Überholabstände sind viel sicherer. Das ist sehr angenehm. Mehr dazu dann im Oktober im Antritt in aller Ausführlichkeit mit noch viel mehr Details in den Folgen, die im Oktober erscheinen. Du hast schon gesagt, nicht in allen Folgen, aber der grobe Schwerpunkt ist das Thema Beleuchtung, ist das Thema Licht, wie ich finde sehr zurecht. Was mir noch aufgefallen ist, das vielleicht als letzte Frage dazu, da hat sich ja auch wirklich technisch irgendwie nochmal viel geändert. Ich kann mich erinnern, am Anfang war es irgendwie, oh Gott, das ist jetzt so gefährliches Halbwissen, so Halogen oder so, dann LED. Also auch da gibt es ja irgendwie verrückte Entwicklungssprünge. Ja, es ist auch abhängig von dieser Technik. Also mit Halogen hast du recht, das war dann schon der quasi der nächste Schritt. Ursprünglich kommen wir von sowas, was wir früher Glühbirne genannt haben. Also war es keine Birne. Dann irgendwie diese Halogenbirnchen, bei denen man aufpassen musste beim Einsetzen, dass man das Glas nicht berührt. Dann kam LED, Kondensator habe ich schon genannt für Standlicht. Und so ist es auch abhängig von der Entwicklung, also von Elektronikbauteilen. Und was man auch noch dazu sagen kann, worum es auch in der Reportage über die Firma Busch & Müller gehen wird, da haben wir inzwischen halt noch die Entwicklung, dass wir ja über die Hälfte der in Deutschland verkauften Fahrräder senden zwischen E-Bikes. Und das bedeutet für Fahrradbeleuchtung nochmal was anderes, was Neues. Kann man jetzt aus verschiedenen Richtungen sehen. Also wenn ich ein E-Bike habe mit so einem großen Akku, dann wird der Akku nicht mehr durch einen Nabendynamo gespeist oder er wird oft nicht mehr dadurch gespeist. Das bedeutet, dass einige Innovationen in dem Bereich vor allem für E-Bikes kommen. Manche davon werden auch übertragen auf klassische Fahrräder, aber es gibt auch welche, die werden da nicht übertragen, können nicht übertragen werden. Und ja, also das heißt, wir haben gerade auch wieder so eine Entwicklung, dass einige Innovationen in diesem Batteriebereich kommen. Und generell wissen wir auch aus anderen Bereichen, Batterietechnik wird immer besser, auch Batteriebeleuchtung entwickelt sich fort. Das heißt, es kann auch sein, dass der Nabendynamo gerade so ein Entwicklungshoch hat und vielleicht aber vom Marktanteil in Zukunft auch wieder ein bisschen zurückgedrängt werden wird. Ich kann es logischerweise nur allen ans Herz legen, bin ja nicht ganz unparteiisch, was diesen Podcast angeht, aber kann es euch wärmstens empfehlen, da mal reinzuhören. Im wahrsten Sinne des Wortes wärmstens in der etwas kühleren Jahreszeit. Ganz am Ende von detektor.fm destilliert gibt es ja immer noch die Frage: Gibt es ein Podcast, gibt es ein Buch, eine Serie oder sowas, was du zuletzt geguckt oder gesehen hast oder auch gehört hast, was du unseren Hörerinnen und Hörern mitgeben willst für den Oktober jetzt? Gibt es da was, was dir einfällt? Ja, da muss ich kurz in mein Endgerät schauen. Dein digitales Endgerät. Ja, ich habe auf dem Rückweg von der Firma Busch & Müller in einem Überblick einen überfüllten Zug gehört. Der Deutschen Bahn, vermutlich. Da kann ich nochmal kurz auf „Teurer fahren“ hinweisen, einen sehr gut gemachten Podcast aus dem Hause detektor.fm, zusammen mit dem RBB und dem SWR. Wer den noch nicht gehört haben sollte, gerne reinhören. Genau, also es gab natürlich Verspätungen, Ausfall und irgendwie alles Mögliche. Ich bin großer Eisenbahnfreund, muss man dazu sagen, du weißt das. Also ich habe große Sympathien für die Eisenbahn. Ich finde es ein wahnsinnig tolles Verkehrsmittel, aber jetzt bin ich schon so ein bisschen, naja, desillusioniert. Also das waren zwei Fahrten, wo ich mir wirklich gedacht habe, das kann man jemandem, also jemand, der kein Schienenherz hat und einfach nur das benutzen will, wie ein gutes Fahrradlicht, ja einfach sagen will, ich möchte von A nach B, das kann man niemandem mehr erklären. Man kann sich einfach nicht mehr drauf verlassen, wenn ich auf den Bahnhof komme und überall sind die Ziele an der Zugtieranzeige angezeigt und überall siehst du so und so viel später, so und so viel später, dies, das, so. Das ist alles nicht so cool. Lange Rede, kurzer Sinn, ich hatte ein bisschen Zeit, um etwas zu hören. Und zwar „Zeitfragen“, Feature vom Deutschlandfunk oder Deutschlandfunk Kultur. Von Deutschlandfunk Kultur. Eine vierteilige Podcast-Serie: „Deutsches Denken – Rechte Intellektuelle der Bundesrepublik“. Vierteilig. War eine lange Zugfahrt. Ja, ich glaube, ich habe auch schon im Sauerland damit angefangen. Es war mir jetzt nicht alles neu daraus, aber die Zusammenhänge vor allen Dingen. Und da wird eine Geschichte erzählt von Nachkriegszeit bis aktuell, so eine Entwicklungsgeschichte von rechtem Denken, rechten Vorfeld, diese ganzen Begriffe, die damit verknüpft sind, Metapolitik und sowas. Ja, und den entsprechenden Medien und den Akteuren. Und kann ich nur empfehlen, sich damit natürlich auseinanderzusetzen. Mir kommt man sowieso nicht dran vorbei. Findet man wahrscheinlich, hast du es in einer Podcast-App gehört? Ja, habe ich. Okay, dann findet man es ja wahrscheinlich auf allen Podcast-Plattformen, die es da draußen so gibt. Ich habe tatsächlich zwei Tipps, wo ich länger darüber nachdenke. Der eine ist ja fast so ein Leib- und Magen-Thema von mir. Fahrrad? Nee, du hast andere Leib- und Magen-Themen. Ja, ja, ja, pass auf. Die Altmark. Und es geht um das Buch „Schnall dich an, Baby, es geht los“ von Dominik Müllensiefen, der sich mit den 90er und 0er Jahren in der Altmark beschäftigt. Und es ist ein sehr, sehr gut geschriebenes Buch, was sehr, sehr hart ist, aber auch sehr viel erklärt über diese Region nördlich von Magdeburg, so zwischen Berlin und Hamburg, um es mal hart zu verorten. Eine Region, über die lange, glaube ich, wenig bekannt war, aber mittlerweile durch verschiedene Sachen, wie zum Beispiel auch „In die Sonne schauen“, der hier in Cannes einen Preis gewonnen hat und so. Also die Altmark hat gerade so ein kleines Kulturaufmerksamkeitsding und Dominik Müllensiefen schreibt einfach wahnsinnig gut. Ich war auch neulich bei einer Lesung von ihm, habe dann da das Buch gekauft. Eine Freundin von mir hat es mir schon länger empfohlen und ich dachte eigentlich gerade, ich will nicht so viele Bücher über Ostdeutschland lesen mehr, weil ich habe letztes Jahr ungefähr alles davon gelesen, was es so gibt. Aber das Buch ist wirklich gut. Es ist auch unterhaltsam und gleichzeitig ist es aber auch gesellschaftlich total spannend und interessant, noch mal so diese Brüche zu sehen und so dieses Arbeiter-Dienstleistungsmilieu in der Altmark in Sachsen-Anhalt und so. Nächstes Jahr ist ja auch Wahl in Sachsen-Anhalt. Ich bin noch nicht ganz durch, aber ich finde es ein sehr, sehr lesenswertes Buch. Und der zweite Tipp ist kompletter Kontrast. Oder willst du dazu was sagen? Ja, weil du sagst, ist das ein Leib- und Magen-Thema von dir? Ist nicht nur die Altmark, sondern ist dieses, was du gesagt hast, so Literatur aus Ostdeutschland oder generell dieses Ostdeutschland. Steffen Mau, Sascha Kowalczuk. Da habe ich in den letzten Jahren relativ viel dazu gelesen, weil es mich auch interessiert und bewegt, aber da passt das auch rein. Und gleichzeitig ist es aber auch einfach ein guter Roman. Und das andere Thema ist ganz anders, auch nicht unbedingt leicht, aber gleichzeitig auch unterhaltsam. Da sind sie, glaube ich, sich relativ ähnlich. Und zwar habe ich eine Serie entdeckt, die ich im ersten Moment weggeskippt habe und dachte, ah nee, das ist bestimmt nicht interessant für dich. In der ZDF Mediathek „Chabos“, ist so eine Nullerjahre-Serie, die in den Nullerjahren spielt und heute in so einem Gegenschnitt. Geht um Klassentreffen. Wir gucken noch mal zurück, was war eigentlich in den 2000ern und so. Hat ganz viel mit ICQ und Nostalgie auch zu tun. Ist aber sehr gut besetzt und ich finde, manchmal natürlich ein bisschen überzeichnet, aber erzählt auch spannende Geschichten. Geht um so eine Jungs-Clique, aber eben auch um so eine Abi-Klasse, Jungs und Mädchen. Wie hat man damals auf Geschlechter geschaut und so? Ich fand es sehr, sehr gut gemacht. Ich weiß, dass ich sozusagen Vollzielgruppe bin. Also es ist natürlich für so Millennials konzipiert. Und ich glaube, deswegen war ich am Anfang auch so, ah nee, möchte ich nicht drauf reinfallen. Aber ich habe jetzt vier Folgen geguckt und kenne mehrere Leute, die auch schon durch sind und muss sagen, es ist wirklich richtig gut. Es ist einfach eine richtig gute Serie, die man auch mal gucken kann. „Chabos“, ZDF Mediathek, auch eine Empfehlung. Bei „Chabos“ muss ich an Haftbefehl denken. Aber wenn das so, hast du gesagt, wann spielt es? 2005 oder so? Das ist noch ein bisschen früher, oder? Hat es irgendwie… Es geht in diese Richtung. Also auch so cool, sauvage und diese ganzen… Ja, da spielt da alles irgendwie rein. Dann sage ich Dankeschön. Wir halten noch mal kurz fest: Im Oktober geht es ganz viel um Beleuchtung im Antritt. Gerolf hat eine lange Zugfahrt hinter sich und auch eine Podcast-Empfehlung mitgebracht. Und mir bleibt eigentlich nur zu sagen: Kommt gut durch den Oktober. Macht euch Licht ans Rad, um eine alte Floskel zu bemühen. Und das letzte Wort hat Gerolf. Ja, genau. Schaut doch einfach, wenn ihr losfahrt mit eurem Fahrrad und ihr fahrt in die Dunkelheit, ob ihr die hell-dunkel Grenze sehen könnt. Also ob ihr seht, ob euer Scheinwerfer das Licht quasi oben, sage ich jetzt mal, abgeschnitten ist. Also im Lichtbild so vor euch. Das ist nämlich wichtig. Erstens habt ihr dann genug Licht. Also habt ihr den Lichtkegel wirklich dorthin verteilt, wo ihr ihn haben wollt, auf die Fahrbahn oder was auch immer vor euch ist. Und ihr blendet niemanden. Wie erkenne ich das, dass das oben abgeschnitten ist? Also woran kann ich das? Es ist irgendwo ein Bereich, da ist es dunkel. Da hast du nicht mehr direktes Licht. Oder zum Beispiel gibt es unterschiedliche Reflektionen von Straßenschildern. Also direkte Reflektionen quasi von Lichtquelle zurück oder halt so eher indirekt. Diesen Unterschied sieht man. Und es sollte indirekt sein, weil es halt inzwischen so gut ist, dass es andere Leute wirklich blendet. Und man fährt da manchmal einfach in so ein weißes, stechendes Ding rein und man sieht halt wirklich nichts. Genau. Seid so freundlich zu euch und zu allen anderen, die euch entgegenkommen. Dann stellt es so ein. Dann danke fürs Zuhören, danke fürs Dasein und bis bald in diesem Podcast und auf anderen Podcastveranstaltungen. Ich sage danke, viel Spaß, gute Fahrt. Alle Beiträge, Reportagen und Interviews können Sie jederzeit nachhören im Netz auf detektor.fm.