Gallery Weekend Berlin – Gemeinsam für mehr Sichtbarkeit
Vor mehr als 20 Jahren aus der Not heraus entstanden, hat sich das Gallery Weekend über die Jahre hinweg zu einer Instanz im Berliner Kunstfrühling entwickelt. Jährlich kommen Sammlerinnen und Sammler aus aller Welt in die deutsche Hauptstadt. Bei mehr als 50 teilnehmenden Galerien steht da einiges zur Auswahl. Geführte Touren und ein Talk-Programm in der Neuen Nationalgalerie sollen Besucherinnen und Besuchern zusätzlich die Möglichkeit bieten, sich zu informieren.
„Ich finde, dass es eine Ausgabe der wirklich starken Frauen ist“, sagt Antonia Ruder im Podcast, sie leitet das Gallery Weekend Berlin. Zu ihnen zählen Anne Imhof, Monica Bonvicini, Marianna Simnett, Sylvie Fleury und Nadja Tolokonnikowa. Letztere setze sich mit ihrer Erfahrung in der russischen Strafkolonie auseinander, so Ruder, in der sie nach ihrer Protestperformance 2012 inhaftiert war.
Es wird auch eine Rekonstruktion ihrer Gefängniszelle zu sehen sein, aber auch Gefängnisbriefe.
Antonia Ruder, Leiterin des Gallery Weekend Berlin

Umarmende Kunst
Parallel zum Gallery Weekend eröffnet auch die Ausstellung „Embraced“ der tschechischen Künstlerin Klára Hosnedlová aus Uherské Hradiště im Hamburger Bahnhof.
Dieser große Raum hat auf sie sehr männlich gewirkt, als sie da zum ersten Mal drin war. Deswegen wollte sie etwas schaffen, damit die Leute sich mehr zu Hause fühlen.
Elke Buhr, Monopol-Magazin

Klára Hosnedlová hat aus Naturmaterialien und Stickereien einen Raum geschaffen, in dem man sich verstecken und sich zugleich umarmen lassen kann. Es ist ein Werk, das eng verbunden ist mit den Erinnerungen an das Dorf in dem sie aufgewachsen ist. Ein Ort inmitten wunderschöner Landschaft, die durch einen Industriekomplex durchkreuzt wird.
Und sonst?
Außerdem findet am gleichen Wochenende nun schon zum dritten Mal das „Sellerie Weekend“ statt. Dort wird das Programm der Offszene und der Projekträume gebündelt, erzählt Sebastian Frenzel im Podcast.
Alle, die quasi unterhalb des Galerienniveaus laufen, die auch weniger kommerziell arbeiten, kommen da zusammen und zeigen die Talente von übermorgen und übersehene Positionen.
Sebastian Frenzel, Monopol-Magazin

Das Gallery Weekend in Berlin steht vor der Tür. In dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, spricht detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat mit Elke Buhr und Sebastian Frenzel vom Monopol-Magazin darüber, worauf sie sich am meisten freuen. Mit dabei ist auch die tschechische Künstlerin Klára Hosnedlová, die vom 1. Mai bis 26. Oktober im Hamburger Bahnhof ihre Installation „Embrace“ zeigen wird. Außerdem spricht Antonia Ruder — Leiterin des Gallery Weekend Berlin — über starke weibliche Positionen und warum gerade die Nachwuchsförderung so wichtig ist.