Kunst, die nachklingt
Kunst berührt, inspiriert und kann manchmal auch trösten. Welche Ausstellungen aus diesem Jahr haben die Autorinnen und Autoren vom Monopol-Magazin nachhaltig beeindruckt? Elke Buhr erinnert sich an „Motherscape“ der japanisch-schweizerischen Künstlerin Leiko Ikemura in der Albertina in Wien.
Es geht um Weiblichkeit und um die Verschmelzung von Figur und Landschaft.
Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins
Foto: Monopol Insgesamt haben ihr in diesem Jahr größere Einzelausstellungen gefallen, die die verschiedenen Sinne ansprechen. Wie zum Beispiel auch „House of Music“ von Peter Doig in den Serpentine Galleries in London.
Silke Hohmann haben in diesem Jahr die Begegnungen mit dem britischen Künstler Mark Leckey nachhaltig beeindruckt. Sie fasziniert die Energie, die aus den Werken spricht, die aus dem Bedürfnis heraus, sich zu engagieren, entsteht. Und Sebastian Frenzel war im virtuellen Raum unterwegs, und zwar bei Jordan Wolfson in der Fondation Beyerle in Riehen in der Schweiz. „Das war technisch und finanziell wahrscheinlich eine der aufwändigsten Ausstellungen des Jahres“, sagt er. Mit der Installation „Little Room“ hat Wolfson einen Raum erschaffen, in dem die Gäste nach einem Körperscan in einer virtuellen Welt in den Körper einer anderen Person schlüpfen konnten. Das war nicht nur eine besondere Erfahrung, sagt Sebastian Frenzel, sondern hat auch Fragen zum Umgang mit KI und virtueller Realität aufgeworfen.
Digitale Kunst — die Erweiterung des Raums
Mit Künstlicher Intelligenz, aber auch den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Kunst und den Kunstmarkt beschäftigt sich Annika von Taube. Für das Monopol-Magazin schreibt sie die Kolumne „Click & Collect“. Den Kunstmarkt versteht sie nicht einfach nur als einen Umschlagplatz für Werke, sondern vor allem als eine Vermittlungsinstanz. Das bedeutet, so Annika von Taube, dass man ihn als organischen Bestandteil einer Vermittlungsreise betrachten kann. Im Hinblick auf Digitalisierung fasziniert sie vor allem der Aspekt der Vernetzung und der Zusammenschluss neuer Inhalte. Diese Ausgestaltung macht digitale Kunst häufig auch partizipativ. Ein Beispiel dafür ist die Ausstellung „The Delusion“ von Danielle Brathwaite-Shirley in den Londoner Serpentine Galleries.
Hier hat die Künstlerin ein Gaming-Szenario kreiert, durch das man sich als Besucherin oder Besucher bewegen kann, zum Beispiel, in dem man auf Screens spielt, alleine, oder mit anderen zusammen. Die Erfahrung von Kunst, sagt Annika von Taube, sei ja häufig eine solitäre.
Die digitale Kunst macht den Vorschlag, Kunsterfahrung zu einer kollektiven zu machen.
Annika von Taube, Monopol-Magazin
Foto: ©Christian WernerIn dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, sprechen Elke Buhr, Silke Hohmann und Sebastian Frenzel vom Monopol-Magazin über Ausstellungen und Kunsterfahrungen aus 2025, die bis heute nachklingen. Und mit Annika von Taube ergründen wir das partizipative Potenzial digitaler Kunst. Sie ist Publizistin, Strategin und Cultural Producer mit dem Fokus Kunst und Technologie. Für das Monopol-Magazin schreibt sie die Kolumne „Click & Collect“.