Fragwürdige Methoden
In der Serie „To Catch A Predator“ wurden gezielt Personen über das Internet angelockt, die vorher mit einem vermeintlich 13- bis 15-jährigen Kind online unangebrachte Nachrichten ausgetauscht hatten. Die Personen wurden zu einem Treffen eingeladen und durch sehr jung wirkende Schauspielerinnen und Schauspieler empfangen. Nach dem Treffen stellte Moderator Chris Hansen die Täter mit versteckten Kameras zur Rede. Anschließend griff die Polizei zu und verhaftete die angelockte Person.
Die Dokumentation „Predators“ beschäftigt sich mit der fragwürdigen Vorgehensweise der Sendung. Wenn Moderator Hansen die mutmaßlichen Straftäter konfrontiert werden ihnen ihre Rechte nicht vorgelesen, es wird auch nicht klar, welche Rolle Hansen eigentlich hat — ist er Polizist oder Staatsanwalt oder etwas anderes?
Justiz vs. Unterhaltung
Der Film „Predators“ zeigt, wie in der Serie mit einer Mischung aus Effekthascherei, Voyeurismus und moralischer Absolutheit die Unterschiede zwischen Justiz und Unterhaltung verzerrt wurden. Filmemacher David Osit baut Archivaufnahmen ein, interviewt den Moderator Chris Hansen und auch einige der ehemaligen Lockvögel. Sie haben jetzt — viele Jahre später — immer noch Schwierigkeiten, das Erlebte zu verarbeiten.
„Predators“ ist keine leichte Kost, man schwankt zwischen Unbehagen, Ekel und Mitleid. Wenn euch das nicht abschreckt: „Predators“ könnt ihr bei Paramount Plus anschauen.
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