Handystörgeräusche und fiepsende Computertöne hört man eigentlich nicht so gerne in Songs. Auf dem Debütalbum von Django Django haben sie aber nicht weiter gestört. Das waren lediglich Andenken der kompromisslosen DIY-Attitüde der Band und haben dem Hörspaß nicht geschadet. Streng Do-It-Yourself gehen Django Django immer noch ans Werk, allerdings müssen sie sich nicht mehr mit ständig abstürzenden Computern herumschlagen. Für Born Under Saturn gab es ein richtiges Studio, ein richtiges Schlagzeug und alle Sounds sind dort gelandet, wo sie hingehören.
Kein Masterplan
Django Django sind nicht die Typen mit einem Masterplan. Und vom Erfolg ihres Erstlings lassen sie sich schon gar nicht stressen. Sie probieren einfach ein bisschen herum, bis sie etwas finden, was ihnen Spaß macht. Das kann ein Drumloop sein oder ein Riff, das wird dann weitergereicht und verändert. Ein bisschen wie bei stille Post.
Man bleibt sich treu
Größeres Studio hin oder her, auf Born Under Saturn bleiben sich Django Django im Wesentlichen treu. Synthies, Surfgitarren, Beach-Boys-Harmonien und exotische Rhythmen sind die Zutaten ihrer Songs. Irgendwelche Genre-Regeln sind selbstredend obsolet, erlaubt ist, was gefällt. Das kommt vor allem daher, dass sie als Jugendliche viel mehr Mixtapes gehört haben als ganze Alben, hat Schlagzeuger Dave Maclean kürzlich erklärt.
Keine Instant-Hits
Eine kleine Sache gibt es an Born Under Saturn zu bemängeln: Es fehlen die Instant-Hits, wie Default oder Hail Bop, die jeden Indiedisko-Dancefloor sofort zum Kochen bringen. Django Django gehen etwas gezügelter ans Werk, was aber nicht heißt, dass die Songs nicht ins Ohr und in die Beine gehen. Nur eben etwas langsamer. Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau. Insgesamt ist Born Under Saturn ein sehr gelungenes zweites Album geworden, auf dem man auch nach zehn Mal hören noch etwas Neues entdecken kann.