Villagers sind mit Awayland zu einer richtigen Band zusammengewachsen. Das lange Touren hat das Quintett zusammengeschweißt. Während Frontmann Conor O’Brien das Debütalbum noch im Alleingang geschrieben hat, und die Band ihn nur bei Live-Auftritten unterstütze, ist die neue Platte eine Kollektivarbeit der Band.
Mit dem zweiten Album der Iren ist nicht nur ein Bandalbum entstanden. Villagers bewegen sich in neue Richtungen und decken ein breites musikalisches Spektrum ab. Awayland ist elektronischer und traut sich weg vom intimen Folk des Debütalbums.
Mit viel Synthie-Passagen, Klavier, Orgel, Bläser- und Streicher-Einlagen ist Awayland ein üppig instrumentiertes Album. Conor O’Brien hat sich musikalisch von Krautrock, Funk und instrumentaler Musik beeinflussen lassen. In den Songs geht es vor allem um Wiederholungen und Rhythmus. O’Brien sagt, die Texte kommen bei diesem Album erst an zweiter Stelle, sie dienen der Musik.
Auch wenn die Texte nicht im Vordergrund stehen, sind sie gut durchdacht. Einige Songs hat O’Brien aus der Sicht eines Neugeborenen geschrieben. Neben melancholischen und philosophischen Stücken, schwingt auf dem Album auch viel Humor und Ironie mit.
Awayland ist keine Platte zum nebenbei hören. Das Album braucht alle Aufmerksamkeit. Bewusst fordern Villagers ihre Hörer mit langen, dissonanten Synthie-Klängen und experimentellen Passagen. Auf der Webseite der Band rät O’Brien die Songs zuerst mit Kopfhörern und ohne Ablenkung zu hören. Für ihn ist Awayland eine Reise in eine musikalische Landschaft. Ein Aufbruch in eine andere Zeit.
Mit Awayland haben Villagers ein Album erschaffen, das auf keinen Fall schnell langweilig wird. Es ist eine experimentierfreudige Platte, auf der man die gewohnten, intimen Folksongs, aber auch sinfonische Balladen findet. Awayland ist ein Album, das man ganz bewusst hören und genießen sollte.