Experimentierfeld Donaueschingen
Die Donaueschinger Musiktage verwandeln die kleine Stadt im Süden Baden-Württembergs jedes Jahr in eine Weltstadt. Zumindest für die Szene zeitgenössischer Musik. In diesem Jahr gab es 25 Uraufführungen, die nicht nur neu, sondern auch anders sein wollen.
Dieses Jahr wurde ganz besonders mit der Art experimentiert, mit der man Konzerte präsentiert. Es geht darum, wie man die Linie zwischen Musikern und dem Publikum aufbrechen kann. – Susanne Benda, Musikredakteurin
Es geht also nicht nur um Musik. Auch politische Fragen wie „digitale Zukunft“ oder Geschlechtergerechtigkeit gehören zu dem Selbstverständnis, mit dem Festivalchef Björn Gottstein die Donaueschinger Musiktage prägt. Das ist in jeder Hinsicht eine Herausforderung für die Besucher. Man soll sich nicht einfach „nur“ hinsetzen und Musik hören.
„Wie habe ich mich eigentlich eingerichtet in meiner Gemütlichkeit?“
Man wird also nicht bloß musikalisch gefordert, sondern muss sich auch manchmal selbst hinterfragen: Dazu kann auch schon mal gehören, mit dem Orchester die Plätze zu tauschen oder vergeblich nach Musikern zu suchen. Und manchmal findet man sich auch zwischen unzähligen Lautsprechern wieder.
Es gibt Kunstinstallationen, wo es klingelt, bimmelt, dampft und auch etwas mit Licht gemacht wird. – Susanne Benda
detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt hat mit Susanne Benda über ihre Eindrücke vom Festival gesprochen. Sie hat als Musikredakteurin bei der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten die Donaueschinger Musiktage selbst miterlebt.
Redaktion: Julian Christ