Gustav Mahler schreibt für die Blechbläser sehr differenziert. Er nutzt die Bläser um den Charakter von Marschmusik zu erzeugen, schreibt dann aber auch wieder feine kammermusikalische Stellen für die Instrumente.
Mahler gibt genaue Spielanweisungen, deutlich detaillierter als bei anderen Komponisten. Besondere Effekte erzeugt auch die Anweisung, dass die Hörner im letzten Satz der ersten Sinfonie aufstehen müssen. An einer Stelle steht „Schalltrichter nach oben“, das heißt das Horn wird höher gehalten.
Tobias Hasselt, Solo-Posaunist im Gewandhausorchester, denkt, das hat auch viel mit Mahlers Haupttätigkeit als Dirigent zu tun.
„Vorzügliche“ Blechbläser
Auch wenn in allen Mahler Sinfonien spannende Stellen für das Blech stehen, hat er doch bei einigen besonders hervorgehoben, wie wichtig ihm die Instrumenten sind. So schrieb er zur Siebten: „Das 1. Horn muss ganz vorzüglich sein“.
Zur Dritten merkt er an: „Der 1. Posaunist muss hervorragend sein und einen colossalen Ton haben“. Das Posaunen-Solo gleich im ersten Satz ist sehr archaisch, findet Tobias Hasselt. Besonders herausfordernd sei hier, sich zurücknehmen, sodass der Ton nicht gebrüllt klingt, sondern eher nach einem lauten Rufen.
Die Gewandhaus-Schlagzeuger haben in der letzten Folge ganz klar Mahler als ihren Lieblingskomponisten bezeichnet. Ob sie sich dem anschließen, sagen in dieser Folge die Hornistin Juliane Fleischmann und der Posaunist Tobias Hasselt.