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AJJ beginnen mit ihrer brillanten Choreografie in „Goodbye, Oh Goodbye“. Screenshot: Side One Dummy | AJJ.

Musikvideo der Woche | AJJ mit „Goodbye, Oh Goodbye“

Viral-Potenzial durch Satire

Wenn ein Lied zu einem Ohrwurm wird, weil das Musikvideo eine absurd-lustige Parodie eines anderen Musikvideos ist, dann hat die Band etwas richtig gemacht: AJJ haben genau das mit „Goodbye, Oh Goodbye“ geschafft – auch ohne hohe Produktionskosten.

Die Band AJJ, die sich bis vor kurzem noch offiziell „Andrew Jackson Jihad“ genannt hat, kennen außerhalb der Staaten nur wenige. Dabei gibt es die Folk-Punk-Band aus Phoenix schon seit gut zwölf Jahren. Sie kann exzessive Touren mit den Kollegen von „Against Me!“ oder „Future if the Left“ verzeichnen. Die Lyrics bestechen durch verzweifelten Witz und dennoch ist der große Erfolg außerhalb der USA bisher ausgeblieben.

Das wird sich womöglich mit ihrem sechsten Studioalbum ändern. Am 19. August kommt  „Bible 2“ auf den Markt. Nicht etwa eine Kollaboration mit Kanye oder ein neuer Musikstil werden den Erfolg bringen, sondern das Musikvideo zu der vorab veröffentlichten Single „Goodbye, Oh Goodbye“.

Halb Musikvideo, halb Mockumentary

Das Video kündigt sich als Single-Take-Aufnahme schon einmal als wichtigtuerisch an. Schon erwartet man genervt ein kostspieliges Werk im Stile von „OK Go“. Und tatsächlich: Da sind vier Männer in bunten T-Shirts, die mit einer Choreografie beginnen. Nach kurzer Zeit merkt man jedoch, dass das Ganze eine offensichtliche Parodie auf die berühmten Videos der Jungs von OK Go ist.

Gekonnt unterstreicht das Video von AJJ, wie wenig Geld zur Verfügung gestanden hat. Auch Product-Placement spielt natürlich eine wichtige Rolle.

Wir können nix, aber wir machen jetzt einfach auch mal, was OK Go gemacht haben. – Maurice Gajda, Musikvideo-Experte

Nach der Hälfte des Videos ist der Musikpart vorbei, aber der Spaß geht weiter: Im Dokumentarstil wird da berichtet, wie hart die Arbeit an dem künstlerischen Meisterwerk gewesen ist. Sechs Monate habe es gedauert, gefährliche Action war natürlich auch ein Teil des Drehs.

Der Song selbst ist sicherlich nicht ihr bester, allerdings wird der Zuschauer vermutlich so oft den Replay-Knopf des Videos drücken, bis er oder sie einen Ohrwurm hat. So funktioniert das also!

Wie so oft geht es einem aber auch bei diesem Video so, dass man beim ersten Reinschauen noch nicht so ganz durchsteigt. Unser Musikvideo-Experte Maurice Gajda hat außerdem ein nicht ganz offensichtliches, aber witziges Highlight ausgemacht – und schildert seine Begeisterung im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Alexander Hertel.

Maurice Gajda - träumt vom Leben wie im Musikvideo.

träumt vom Leben wie im Musikvideo.
Da hat jemand, wie sagt man so schön, den Feind ganz genau studiert.Maurice Gajda
Musikvideo der Woche – AJJ „Goodbye, Oh Goodbye“ 05:42

Redaktion: Natalie Meinert


Das Musikvideo der Woche | AJJ mit „Goodbye, Oh Goodbye“

 

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