San Cisco, das sind Jordi, Josh, Scarlett und Nick aus dem Örtchen Fremantle an der australischen Westküste. Einige von ihnen kennen sich schon seit der Highschool und machen auch genauso lange Musik zusammen. Mit „Gracetown“ haben sie im März ihr zweites Album rausgebracht. Ihr fröhlicher Indie-Pop macht Lust auf Eis schlecken und Füße baumeln lassen. Auch wenn „Magic“ eine eher gelassenere Grundstimmung anschlägt, fangen die Füße wie automatisch an, im Takt zu wippen.
Ein ungleiches Pärchen
Aufgespießte, verschrumpelte Köpfe begleitet von düsterer Orgelmusik – der Einstieg von „Magic“ kommt ziemlich ungemütlich daher. Dem Betrachter schwant Böses als eine bedrohliche Gestalt mit langen Eckzähnen und Fingernägeln auf ein unschuldiges, blondes Mädchen im Bett trifft. Doch schnell wird klar, dass der „bedrohliche“ Vampir eher Comicfigur als Graf Dracula ist. Ungeschickt versucht er sich immer wieder an seine Auserwählte heranzupirschen, ungewiss, ob er ihr an den Hals will oder ob er versucht ihr Herz zu erobern.
Nosferatu auf Bubblegum-Pop – Musikvideoliebhaber Markus Gajda
Mit Softeis gegen den Bösewicht
Die Protagonistin kommt im kitschigen Vintage-Stil daher, pastellige Röckchen mit Kragen, Zöpfchen und Sonnenschirme schwingen umher. Der schwarz verhüllte, grummelige Vampir passt da nicht so ganz ins Bild. Zwischendurch immer wieder groteske Tanzeinlagen seinerseits vor einem prolligen Sportwagen. Der Soundtrack dazu: „tschieck-tschieck-ah-uh“ und ein fröhliches Tröten. Es bleibt offen, wer hier wen um den Finger wickelt.
detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm sieht in dem Video den feuchten Traum eines jeden Vampirs oder schwingt da doch ein bisschen Michael Jackson mit? Was Musikvideojunkie Maurice Gajda dazu sagt, ist im Gespräch zu hören.
SAN CISCO – Magic from zack spiger on Vimeo.
Redaktion: Mona Ruzicka