The Kills – Wie man Trauer zelebriert
Es ist fast schon idyllisch, unter den majestätischen Palmen im sonnigen Los Angeles begraben zu werden. Doch besonders andächtig wirkt der Trauermarsch in „Doing It To Death“ nicht. Während sich das Duo auf der Limousine räkelt, tänzelt der restliche Trauermarsch samt Sarg durch die Friedhofslandschaft.
Wenn schon trauern, dann mit Stil. Coolness ist in dem von Wendy Morgan inszenierten Musikvideo Programm. So wird die Trauerrede von Sängerin Alison Mosshart mit Zigarette im Mund gehalten, der Trauermarsch ist sorgsam choreografiert und irgendwie erinnert die Atmosphäre auch ein wenig an alte Westernfilme. Nach einer pietätvollen Bestattung sucht man in diesem Video vergebens. Vielmehr erhält der Tod durch die Rockattitüde einen neuen, unkonventionellen Anstrich.
Das Interessante an dem Video ist das morbide Setting, gepaart mit dem typischen California-Sunshine-Feeling. – Maurice Gajda
Die Wiedergeburt des Jamie Hince
Fast schon metaphorisch erhebt sich der Gitarrist Jamie Hince aus dem Sarg. Nach fünf Operationen an der Hand erlebt er mit dem neuen Single-Release nämlich seine ganz eigene, musikalische Wiedergeburt. Dass Hince das Spiel mit der Gitarre erst wieder erlernen musste, hat dem „The Kills“-Sound nicht geschadet. Und die Stimme von Sängerin Mosshart wirkt auch nach der langjährigen Pause noch wunderbar mit dem bluespunkigen Gitarrensound zusammen.
Fünf Jahre lang mussten die Fans auf die visuelle Rückkehr in Schwarz warten. Neben der Single wird im Juni auch das neue Album „Ash & Ice“ veröffentlicht, mit dem die Band auch ihre Rückkehr auf die Bühne angekündigt hat. Der Todestanz bleibt also vorerst nur ein Appetizer auf das langersehnte Comeback des Indierock-Duos.
Warum Maurice Gajda von diesem etwas anderen Todestanz aber sowas von begeistert ist, hat er detektor.fm-Moderatorin Jennifer Stange verraten.
Redaktion: Johanna Siegemund
Das Musikvideo der Woche: „Doing it to Death“ von The Kills