Zu Beginn einer Musikkarriere spielen rechtliche Angelegenheiten meistens keine Rolle. Doch das ändert sich, sobald seitenlange Labelverträge unterschrieben werden sollen oder zum ersten Mal so wirklich Geld fließt. Freiwillig beschäftigen sich Künstler und Künstlerinnen nur ungern mit den Paragrafen des Urheberrechtes. Dabei ist das durchaus wichtig und auch möglich.
Der größte Stolperstein ist, dass man kopflos wird. Man kann das am Anfang gar nicht durchdringen, das war für mich als Anwalt auch schwierig, weil es unglaublich viele Akteure gibt. Man sollte sich aber schon in einem gewissen Maß damit auseinandersetzen. Es gibt viele Stellen, wo man sich informieren kann. – Tilman Winterling, Anwalt für Medien- und Urheberrecht
Veröffentlichen ist leichter geworden
Durch den digitalen Wandel ist es für Kunstschaffende sehr viel einfacher geworden, ihre Musik schnell und unabhängig von Labels zu veröffentlichen. Die Arctic Monkeys wurden zum Beispiel über MySpace erfolgreich, ohne eine professionelle Labelstruktur im Hintergrund zu haben.
Diese Art von Veröffentlichungen birgt aber auch Gefahren. Ein Song ist schnell hochgeladen, die Rechte dafür werden manchmal nicht eingeholt. Ist der Song dann erst einmal im Web, lässt sich seine Verbreitung nur schwer stoppen. Dann können rechtliche Probleme eintreten. Zwischen Kunstschaffenden geht es allerdings in den meisten Fällen pragmatisch und kollegial zu: Nur die allerwenigsten Streitigkeiten landen tatsächlich vor Gericht.
Über die Arbeit als Anwalt für Medien- und Urheberrecht und was er jungen Künstlern und Künstlerinnen rät, hat detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit Tilman Winterling gesprochen. Er berät Musiker sowie Musikerinnen und Labels in rechtlichen Fragen.
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