Bitte keine Demos!
MJ Lenderman hat eine Abneigung gegen Demos, er fängt lieber die Energie und die Magie des ersten Takes ein. Für sein neues Album „Manning Fireworks“ hat er zwar ein paar Demos gemacht, nimmt dann im Studio völlig andere Versionen auf. „Manning Fireworks“ ist schon das vierte Studioalbum von Lenderman. Seine Songs sind inspiriert von Americana und Alternative Rock der 90er und seine Texte voller schrägem und trockenem Humor.
Tragikomische Einsichten
MJ Lenderman veröffentlicht seit 2019 eigene Songs. Mit seinem 2022er-Album „Boat Songs“ wird ein größeres Publikum auf ihn aufmerksam. Die Songs nimmt er zum ersten Mal in einem richtigen Tonstudio auf und lässt vor allem seiner Liebe für verzerrte E-Gitarren freien Lauf.
Auf seiner neuen Platte „Manning Fireworks“ hört man neben E-Gitarren auch Klarinette, Pedal-Steel-Gitarre und Geige, was den Songs einen folkigen Anstrich gibt.
Mit immer etwas desinteressiert wirkender Stimme singt Lenderman von Selbstzweifeln und Desillusionierung, aber auch von den alltäglichen Freuden des Lebens wie seiner Begeisterung für das Videospiel „Guitar Hero“. Die Charaktere in den Songs sind allesamt ziemliche Loser und irgendwie bemitleidenswert. Aber Lenderman klingt nie moralisierend, er trägt seine tragikomischen Einsichten eher entwaffnend vor.
Im Song „Wristwatch“ hat die Figur oberflächlich alles erreicht: ein Strandhaus, ein Boot und eine Multifunktionsarmbanduhr. Die sagt ihm am Ende aber auch nur, dass er ziemlich einsam ist.
“Wristwatch“ von MJ Lenderman ist unser Song des Tages im Popfilter. Unseren täglichen Musikpodcast könnt ihr hier hören und abonnieren.