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Haben sich während ihres Jazz-Studiums kennengelernt: Pretty Mery K. Foto: pr
Haben sich während ihres Jazz-Studiums kennengelernt: Pretty Mery K. Foto: pr

Pretty Mery K mit neuem Album „Rowboat“

Mit dem Ruderboot aufs Schloss

Die vier jungen Berliner von Pretty Mery K haben sich während ihres Jazz-Studiums in Dresden kennengelernt. Nun hat die Band ihr zweites Album veröffentlicht: „Rowboat“ ist eine Mischung aus Pop, Folk und Jazz. Wir haben mit der Band über die neue Platte, Ruderboote und Kommunenschlösser gesprochen.

Mit einer Portion Motivation im Gepäck rudert die Band Pretty Mery K ihrer musikalischen Vision entgegen. Nachdem sie 2012 schon ihr Debütalbum in Eigenregie herausgebracht hat, ist ihr neues Album zu einem Crowdfounding-Projekt geworden. „Rowboat“ heißt Platte Nummer zwei.

Wir fanden das Ruderboot irgendwie ein schönes Symbol für uns als Band und für unsere Arbeitsweise. Dass wir alle in einem Boot sitzen, dass wir zusammen aus eigener Kraft auch das Boot bewegen und zu unserem Ziel hinrudern.

„Rowboat“ ist düster und melancholisch

Im Gegensatz zu ihrem Debüt klingen die Songs auf „Rowboat“ kräftiger und elektronischer. Insgesamt durchzieht die Platte ein leicht düsterer, melancholischer Sound. Durch das gemeinsame Studium der Bandmitglieder spielt auch heute noch Jazz eine prägende Rolle in ihrer Musik. Allerdings versuchen Pretty Mery K experimentierfreudiger und offener für neue Einflüsse zu sein. Sängerin Meryem erklärt, was sich auf „Rowboat“ verändert hat.

Der bemerkenswerteste Unterschied ist, dass wir einen neuen Bassisten haben. Das macht ja schon mal viel aus. Und ansonsten glaube ich, wir sind vom Sound her dem näher gekommen, wo wir vorher schon länger versucht haben, hinzustreben. Also es ist nicht mehr so akustisch, nicht mehr so filigran, nicht mehr so transparent. Wir benutzen jetzt zum Beispiel viel mehr Synthesizer als auf dem ersten Album. Wir haben insgesamt das Soundspektrum geöffnet, würde ich sagen.

https://www.youtube.com/watch?v=2M-sMJaMwgU

Einer der stärksten Songs ist „Again“, der Opener des Albums. Er baut sich langsam auf, nacheinander setzen Schlagzeug, Gitarre und Gesang ein, am Höhepunkt entlädt sich die Spannung in einem Gitarrensolo.

Es geht eigentlich um jemanden, der ständig mit sich selber kämpft, weil er so eine Unruhe in sich hat. Und ein Monster, so ein zweites Gesicht, das er in sich trägt, und ständig versuchen muss, das zu unterdrücken und nicht rauszulassen, aber es gibt immer wieder Momente, wo sich das dann doch an die Oberfläche kämpft.

Produziert auf einem Schloss im Erzgebirge

Die Songs auf „Rowboat“ sind in den vergangenen zwei Jahren entstanden. Viele der Stücke haben sich während der Live-Auftritte der Band noch einmal vollkommen verändert. Den letzten Schliff bekam die Platte von Adam Samuels, der schon Künstler wie Sophie Hunger oder Warpaint produzierte. Für die Produktion hat sich die Band auf ein Schloss im Erzgebirge zurückgezogen. Gitarrist Dirk Häfner schwärmt von der Atmosphäre.

Als wir auf der Suche nach einem Studio waren, habe ich letztendlich einen Tipp von einem Freund von mir bekommen, dass es jetzt so ein kleines Schloss gibt, wo eine Künstlerkommune lebt, und dass dieses Studio finanziert wurde durch einen kanadischen Mäzen. Weil es ganz neu ist, gibt es für Newcomer-Bands oder Independent-Artists einen Special Deal und deswegen konnten wir es uns überhaupt leisten, 14 Tage ins Studio zu gehen. Auf den ersten Blick haben wir gedacht, das machen wir! Das liegt super schön, es gibt uns Inspiration und wir können da in Ruhe arbeiten, wir können da übernachten, die Wege sind sehr kurz und dann haben wir das gemacht.

Pretty Mery K erzählen auf „Rowboat“ von vergangenen Beziehungen, Kindheitserinnerungen und inneren Konflikten – Antriebskraft auf Album Nummer zwei ist vor allem die Schwermut.

Wir schöpfen viel Inspiration aus Melancholie, aus so einer Düsternis. Wir sind jetzt keine todtraurigen Menschen, aber wir fühlen uns schon alle hingezogen zu melancholischer Musik. Meistens macht man ja was kreatives, wenn es einem gerade nicht so gut geht. Wenn man happy ist, geht man raus und hat Spaß. Und wenn man traurig ist, setzt man sich in die Kammer und macht einen Song.

Redaktion: Bettina Brecke, Konrad Spremberg

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