Themenwoche: Mutterschaft unzensiert
Blumen, Schokolade in herzförmiger Verpackung, vielleicht ausnahmsweise mal die Spülmaschine ausräumen: Am 14. Mai ist Muttertag. Der soll Anlass sein, Danke zu sagen, für das, was Mütter das ganze Jahr über leisten. In diesem „Danke“ steckt aber vor allem eine veraltete gesellschaftliche Erwartung: Mutterschaft bedeutet Aufopferung. Und kostenlose Care-Arbeit.
Im „PodcastPodcast“ wollen wir den Muttertag diese Woche kritisch hinterfragen. Und uns mit dem Konzept auseinandersetzen, das hinter diesem „feierlichen Sonntag“ steckt. Dafür empfehlen wir euch sieben Podcasts, die sich differenziert mit Mutter- und Elternschaft auseinandersetzen.
In unseren Podcast-Empfehlungen geht es um selbstbestimmtes Gebären, um Menschen, die es bereuen, Mutter geworden zu sein, um ungerecht verteilte Care-Arbeit, um queere Elternschaft, um Abtreibung, um feministische Zeitpolitik und um ein Stück deutscher Geschichte aus der Perspektive einer alleinerziehenden Mutter.
Tipp: „Slow Burn: Roe v. Wade“
Der Fall „Roe gegen Wade“ wurde in den 1970er-Jahren vom US-amerikanischen Verfassungsgericht verhandelt und erlaubte Abtreibung in einem Grundsatzurteil in allen Staaten der USA. 2022 wurde dieses Urteil durch eine konservative Mehrheit im Supreme Court wieder gekippt. Damit liegt die Entscheidung über das Abtreibungsrecht bei den einzelnen Bundesstaaten. Mittlerweile haben vierzehn Bundesstaaten Abtreibung komplett verboten. Diese Entwicklung gilt als Vermächtnis Donald Trumps.
Die Journalistin Susan Matthews vom Online-Magazin Slate will wissen, wie es nun weitergeht mit dem Abtreibungsrecht in den USA. Und blickt dafür zurück. In „Slow Burn: Roe v. Wade“ will sie verstehen, wie es der Protestbewegung „Women’s National Abortion Action Coalition“ in den 1970er-Jahren gelang, dass Abtreibung vom Supreme Court legalisiert wurde.
We’ll be looking at the years leading up to one of the most important Supreme court rulings in history. How did abortion become such a divisive issue in American life? Why were the politics back then so dramatically different than they are now? And was it ever really possible for the courts to find a solution? But first how one unlikely woman for a brief moment became the public face of the fight for abortion rights. In 1970, when abortion was still against the law in most states, Shirley Wheeler, like so many other women, got one anyway.
Susan Matthews, Host vom Podcast „Slow Burn: Roe v. Wade“
Shirley Wheeler wird als 22-Jährige im Jahr 1970 ungewollt schwanger und treibt illegal ab. Nach der missglückten Operation landet sie im Krankenhaus und schließlich vor Gericht. Der Vorwurf: Totschlag. Wie sie über Nacht zum Gesicht einer ganzen Protestbewegung wird, hört ihr bei „Slow Burn: Roe v. Wade“. In einer Zeit, in der Abtreibung in den USA erneut im großen Stil kriminalisiert wird, will dieser Podcast Mut zum Protest machen. Das Motto: Wir haben es schon einmal geschafft und wir werden es wieder schaffen.
Alle Folgen der Themenwoche „Mutterschaft unzensiert“
Tipp: Gyncast — feministischer Gynäkologie Podcast
Tipp: Deine Mudda Podcast — Regretting Motherhood
Tipp: Die Alltagsfeministinnen — ungerecht verteilte Care-Arbeit
Tipp: Mensch Mutta — alleinerziehend und berufstätig in der DDR
Tipp: We care! — Queere Elternschaft
Tipp: Justitias Töchter — feministischer Rechtspodcast
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