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Bild: FooTToo | Shutterstock

Forschungsquartett | Tag der Arbeit

Die Geschichte des 1. Mai

Für viele ist der 1. Mai bloß irgendein Feiertag wie andere Feiertage auch. Doch der Tag der Arbeit hat eine wendungsreiche und teils dramatische Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten sollte.

Ein langer Kampf der Arbeiterklasse

Wenn es um den 1. Mai geht, denken die meisten Menschen wohl als erstes an Familienfeste, Bollerwagen und Ausflüge ins Grüne. Der Tag der Arbeit ist für viele einfach nur ein weiterer Feiertag, an dem wir wie selbstverständlich frei haben. Ein Blick zurück auf die Geschichte des 1. Mai zeigt aber, dass das alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist: Hinter dem Tag der Arbeit steht nämlich ein langer, teils blutiger Kampf für die Rechte von Arbeitern und Arbeiterinnen. Er nahm seinen Anfang im 19. Jahrhundert, zur Zeit der industriellen Revolution, als Arbeitnehmerrechte und gesetzliche Feiertage noch Fremdwörter waren.

Es war ein hartes und kümmerliches Leben für die damalige Arbeiterschaft: Die Fabrikangestellten mussten sechs Tage die Woche zwölf Stunden am Tag schuften und bekamen dafür nur Hungerlöhne. Die Fabrikbesitzer waren nicht bereit, mit den noch jungen Gewerkschaften zu verhandeln. Kam es zum Streik, wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter kurzerhand entlassen. Gleichzeitig wuchs das Elend in den überfüllten Arbeitervierteln.

Der 1. Mai hebt ins Bewusstsein, dass es Gewerkschaften gibt, die sich für diese Ziele engagieren. Alleine das ist ein Wert, der immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden muss.

Michael Schneider, Historiker mit Schwerpunkt Arbeiterbewegung

Michael Schneider, Historiker mit Schwerpunkt ArbeiterbewegungFoto: privat

Wie der 1. Mai zum Tag der Arbeit wurde

In Chicago, einem Hotspot der Industrialisierung in den USA, eskalierte diese Situation im Jahr 1886: Für Anfang Mai riefen die Gewerkschaften zu Massenprotesten auf, die in Gewalt umschlugen. Beim sogenannten Haymarket Riot kamen Dutzende Menschen ums Leben, mehrere Anarchisten wurden hingerichtet. Es war die Geburtsstunde des 1. Mai als Tag des Arbeitskampfes, der Auftrakt zu einem langen Ringen um die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern.

Der Historiker Prof. Michael Schneider hat intensiv zur Geschichte der Arbeiterbewegung und des Ersten Mai geforscht. Im „Forschungsquartett“ erzählt er detektor.fm-Redakteur Johannes Schmidt, wie das Datum zum Tag der Arbeit wurde — von der Frühzeit der Industrialisierung über zwei Weltkriege bis in die heutige Zeit.

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