Zeit statt Zeug. Das steht auf Büchern über Aufräum-Challenges, ist Thema von Achtsamkeits-Adventskalendern und Minimalismus-Workbooks. Aber was bedeutet das eigentlich, wenn wir statt Socken, Parfum, Schmuck und Haushaltsgegenständen des Öfteren mal Erlebnisse schenken? Wissen weitergeben, Zeit miteinander verbringen. Das ist das Thema dieser Folge. Ihr hört den Klima-Podcast von detektor.fm. Ich bin Ina Lebedjew. Hi! Mission Energiewende. Der detektor.fm-Podcast zum Klimawandel und neuen Energielösungen in Kooperation mit Lichtblick, Deutschlands größtem reinen Ökostromanbieter mit Solarlösungen, intelligenter E-Mobilität und 100 % Ökostrom. Pilze sammeln statt Pralinen, Stricken beibringen statt Pullover, umdekorieren statt neue Deko. Bei Zeit statt Zeug geht es darum, etwas Einzigartiges zu verschenken, nämlich gemeinsame Zeit. Hinter dem Projekt steckt die Wiesbadener Digitalagentur Scholz & Volkmar, die seit mehr als 30 Jahren für ihre Kunden Ideen entwickelt, darunter Haribo, Frosch und die Deutsche Bahn. Und ich spreche heute mit Inhaber Michael Volkmar. Willkommen im Klima-Podcast von detektor FM! Hallo! Zeit statt Zeug. Für die einen ist es so ein griffiger Slogan, der gefühlt über die Jahre immer präsenter wird. Was heißt Zeit statt Zeug konkret für Sie? Also, zum einen persönlich rennt die Zeit immer weg wie nichts. Das ist gerade bei uns im Agenturalltag ähnlich. Üblich privat denkt man sich auch, die Jahre verlaufen immer schneller. Und ja, Zeit statt Zeug ist eigentlich eine Idee gewesen, die wir aus unserer Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt haben, die eigentlich mit einer ganz anderen Geschichte angefangen hat. Also, wir haben uns vor über zehn Jahren sehr viel mit CO2 und Ressourcen und dem Overshoot Day, dem weltweiten, beschäftigt. Und irgendwann kommt man ja auf die Sache, dass die Dinge, die wir weltweit verbrauchen, nicht nachwachsen und so weiter. Also wir dachten halt damals, dass das Thema CO2-Einsparen das große Thema eigentlich ist, was man sofort begreifen muss, wenn man weiß, wie viel Zeug hergestellt wird und was da alles an CO2-Blutspuren dranhängt. Und haben sehr viele Kampagnen, wenn man so will, auch für Greenpeace, für uns selber, für NGOs gemacht und haben irgendwann gemerkt, dass es draußen eigentlich keinem Menschen interessiert. Also, dass das Thema CO2-Einsparen tatsächlich so ein bisschen dogmatisch rüberkommt. Und haben dann überlegt, das Ganze muss man positiv aufladen. Und was steht dem gegenüber? Und das ist eigentlich gerade an Weihnachten, weiß man das ja immer, man nimmt sich immer vor, wir schenken uns nichts oder wir schenken uns weniger und dann schenkt man doch irgendwas. Und am Ende weiß man ja, dass es tatsächlich immer die Zeit ist, die das wertvollere Thema ist und das wertvollere Gut ist. Und das war ja nicht der Initialschuss, diese beiden Dinge, die da zusammenkommen. Einerseits der Verbrauch und andererseits die Zeit, die man oft nicht hat mit Menschen, die man gerne hat. Und was ist daraus geworden? Also, es gibt eine Initiative und was habt ihr daraus gemacht? Ja, das Ganze ist, wenn man so will, ein Zeitshop, also ein Shop für Zeitgeschenke. Also eine Website, ne? Das ist eine Website, genau. Und wir haben es ein bisschen, natürlich ist es kein Shop, wo man irgendwas bezahlen muss, aber wir haben es ein bisschen so aufgemacht in diese Richtung, weil man will ja dann an Weihnachten immer oder an Ostern oder zu Valentine’s Day irgendwas verschenken und man kann sich da wirklich Themen oder einzelne Geschenkideen raussuchen. Und da sind verschiedene Ideen drauf, also zum Beispiel, was ist Kochen statt Kochbuch und Wandern statt Parfüm oder sowas. Und es hat immer eine Analogie zu einem Zeuggeschenk, also Stricken statt Pullover und so weiter. Und das Wesentliche eigentlich dabei ist, dass man mit sich selber erstmal einen Termin ausmacht. Also, das ist jetzt nicht so ein normaler Gutschein, den ich jetzt irgendwo hinchecke und sage, wenn du das machst, dann bezahle ich dafür, sondern im Prinzip muss man mit sich selber, also der, der schenkt, erstmal ein Zeitfenster finden, wo ich zum Beispiel mit meiner Mutter im Garten ihr helfe, Unkraut zu jäten oder einen Baum zu pflanzen oder irgendwie sowas. Und den Termin, das ist der Witz dabei, den Termin den ich mit mir schon ausgemacht habe, den verschicke ich dann an Menschen, die ich da mit beglücken will. Sehr spannend, das wusste ich nämlich gar nicht, wie das funktioniert. Können Sie irgendwas darüber sagen, wie das genutzt wurde oder wer sowas gemacht hat? Also, ich habe gesehen, da waren jetzt, also es ist so ein bisschen, vielleicht auch, dass wir es optisch nochmal beschreiben, weil man das ja im Podcast nicht hören kann. Es hat sowas Polaroid-artiges, würde ich sagen, also so ein quadratisches Foto auf einer weißen Karte. Es sind immer Menschen drauf, die in Verbindung sind, die was zusammen machen. Das fand ich sehr schön. Und das heißt, da passiert was zwischen Menschen und man kriegt das sozusagen bildlich, dieses Waldbaden statt Weihnachtsgeschenke einkaufen in der Stadt oder so. Da hat man richtig ein Bild vor Augen, wie Leute eben Zeit miteinander verbringen. Und dann steht oben an dieser Karte irgendwie auch dran 24.000 Geschenke. Das muss man korrigieren. Das sind nicht die Geschenke, das sind die Stunden, die verschenkt worden sind. Aber tatsächlich überrascht es uns auch immer wieder, dass da relativ viel drüber läuft. Also wir bewerben das ja faktisch gar nicht, leider Gottes. Also danke, dass ihr den Podcast macht, aber wir machen da relativ wenig. Wir trinken immer im Vorweihnachtsstress und so. Aber tatsächlich, was du da siehst, wenn da irgendeine kleine Zahl draufsteht, 23.000 ist zum Beispiel bei Waldluft statt Parfüm. Das sind dann die Anzahl der Stunden, die bis dato in den letzten zehn, zwölf Jahren verschenkt worden sind. Und ja, das Ganze ist recht, wie soll ich sagen, die Bilder hast du jetzt schon erwähnt. Das ist natürlich für uns wichtig, dass wir da stimmungsvolle Bilder ausgesucht haben, weil um das geht es ja. Man soll ja Lust kriegen, mit jemandem, den man gerne hat, was weiß ich, zusammen zu basteln oder einen Kochabend zu machen oder übrigens auf eine Demo zu gehen. Also wir haben da auch so ein paar Sachen dabei, die jetzt ein bisschen weg von den Klassikern sind, sondern wir dachten uns, es muss auch ein bisschen Richtung Gesellschaftsthemen gehen. Und wenn man selber öfter auf Demos ist, dann weiß man ja, dass das eigentlich neben all dem Politischen, was man zum Ausdruck bringen will, einfach auch Spaß macht, mit Menschen sich da zwei, drei, vier Stunden auf der Straße zu treffen und zu quatschen. Und deswegen gibt es zum Beispiel auch die Idee, demonstrieren statt Kaffeekränzchen. Und wie du es gerade schon gesagt hast, das immer mit so kleinen Bildern versehen, auf die man dann klicken kann. Die man dann auch übrigens, wenn man es dann verschickt, das läuft ja dann so, dass man sich eins raussucht und dann sich selber den Termin raussucht und dann kann man das dann auch als Karte verschicken. Der andere bestätigt das dann und da kann man dann aber auch ein anderes Bild hochladen. Also das sehen wir recht oft im Content Management System, dass dann andere Bilder auch hochgeladen werden. Also kann man sozusagen noch eigene Ideen hinzufügen. Ihr habt so ein Startpaket, wo man gucken kann, was einen anspricht, aber man kann auch sein eigenes Ding gestalten, sozusagen. Das sowieso. Jetzt war ich ja gerade nur bei dem Bild, das mitgeschickt wird. Man kann auch noch eine digitale Karte, da kann man auch was Persönliches reinschreiben, ist ja klar. Aber du sprichst gerade die eigene Idee an. Tatsächlich gibt es auch den Joker, wenn man so will. Also neben diesen 20, 30 Ideen, die da jetzt auf der Webseite zu sehen sind, gibt es auch die sogenannte eigene Idee erstellen. Und das ist übrigens die Geschichte, die am meisten verschenkt wird. Also da merken wir, dass diese vielen Ideen, die wir da vorgegeben haben, als Idee funktionieren. Aber die Leute werden selber auf eigene Zeitgeschenke kommen, die sie dann verschenken. Bitte widmet eure Aufmerksamkeit doch kurz unserem Werbepartner. Ihr wollt 100 Prozent Ökostrom? Dann wechselt jetzt zu Lichtblick, Deutschlands größtem reinen Ökostromanbieter. Hier bekommt ihr Ökostrom aus Sonne und Wind, intelligente E-Mobilität und Solaranlagen für günstigen Strom vom eigenen Dach. Vor 2012 ungefähr seid ihr damit gestartet, oder gab es auf jeden Fall Berichterstattung zu Weihnachten dazu? Jetzt weiß man ja nicht, wenn man so ein Ding anfängt, so ein Projekt, irgendwie was auf die Beine stellt, eine Idee hat, wie groß das wird oder was das macht oder ja, ob das irgendwas verändert oder ob es ausläuft und gar nichts passiert. Können Sie ein paar Erfahrungen oder ein paar Momente, gibt es irgendwas, wo Sie sagen, in den vergangenen Jahren, dass das auch so in ihrem Leben Einfluss hatte oder was sie erlebt haben, irgendwelche besonderen Momente in dem Zusammenhang? Also, das kann man ja allgemein erstmal beantworten, dass natürlich der Frust riesengroß ist bei ganz vielen Aktionen, die man gesellschaftlich versucht zu machen, im ganz Großen, aber auch natürlich wir als Agentur. Wir haben schon so viele Projekte gemacht und man fragt sich ja immer wieder, warum machen wir das überhaupt, weil das eigentlich der Effekt natürlich hinten raus, wenn man ihn manchmal messen kann, abartig klein ist. Natürlich, witzigerweise in dem Fall sind wir von dem Erfolg überrannt worden. Also, das hat uns damals echt geflasht, dass das wirklich angenommen wird und gemacht wird. Und wir haben auch wirklich gemerkt, dass das sowohl heute als auch schon damals wirklich einen Zeitgeist getroffen hat. Und mehr und mehr werden wir als Gesellschaft sensibel diesen Themen gegenüber. Aber nichtsdestotrotz konsumieren wir wie die Weltmeister gerade zu Weihnachten und wir wissen ja gerade, wo die Welt gerade viel mehr hin tendiert, nämlich dass es immer mehr natürlich in die fossile Ecke gerade driftet, wieder leider Gottes. Aber für mich persönlich ist das eigentlich kein Showstopper, weil wir gerade über diese vielen Einzelprojekte so viel gelernt haben über die Jahre, dass es ja für einen persönlich, aber auch dann für unser Miteinander in der Agentur eigentlich zu ganz vielem geführt hat. Also, wir hatten angefangen, vielleicht kann man das mal kurz erzählen. Wir hatten angefangen 2009. Da waren wir auch die erste Agentur, die einen totalen Klimabericht gemacht hat. Wir haben also gemessen, was wir verbrauchen, haben das dann auch dargestellt im Klimareport damals mit dem TÜV Hessen zusammen. Die wussten gar nicht, wie ihnen da geschieht. Wir brauchten also einen offiziellen Partner und so weiter, haben das Ganze dokumentiert, haben das dann auch für andere rausgegeben, so als Open Source Booklet und so weiter, wie man das aber machen kann. Ich denke, wir waren damals so ein bisschen Pioniere in dem Bereich. Und dann kompensieren wir das natürlich auch seitdem jedes Jahr und versuchen dann auch, den CO2-Verbrauch zu minimieren, haben viele Sachen eingeleitet. Und ich dachte damals, wahnwitzigerweise, wenn ich jetzt so ein Klimareport gemacht habe und that’s it, dann bin ich nachhaltig als Agentur oder so. Und das ist natürlich der Quatsch schlechthin. Das ist der ganz leise Anfang, sich mit einer Thematik CO2 zu beschäftigen. Und wie ich eingangs gesagt hatte, weiß man dann, wo eigentlich der Schuh drückt und was wir da weltweit vor uns haben. So gesehen ist das so ein bisschen Don Quijote, der gegen die Windmühlen kämpft. Aber für mich persönlich, und ich kann es auch für die Agentur sagen, ist es eine sinnstiftende Grundtendenz oder Basis, wenn man so will. Auch wenn wir, so wie Sie das vorhin gesagt hatten, natürlich für Stink-Normalo-Kunden arbeiten, die mal mehr, mal weniger in den einzelnen Ecken des Verbrauchs liegen. Ja, das habe ich mich nämlich auch gefragt, dass wenn man sozusagen in der Kreativbranche arbeitet und Ideen für Leute entwickelt, die ein Produkt verkaufen wollen, wie das zusammenpasst, quasi so eine Nachhaltigkeitsinitiative zu machen oder zu sagen, macht doch weniger, seht euch doch mehr. Also so etwas gesellschaftliches zu machen. Das ist ja irgendwie gesellschaftliches Engagement im ganz Individuellen und Kleinen. Ja, also witzigerweise hatten wir eigentlich seit Anbeginn der Zeit relativ viel für Mercedes gearbeitet, immer noch auch gerne übrigens. Und andere Kunden, die jetzt eher in der fossilen Ecke sind. Und ich bin wirklich immer von meinen Mitarbeitern gewarnt worden, das kannst du doch nicht machen. Wir können doch nicht, also wir haben auch dann so Bücher verschenkt, die in die Richtung gehen. Damals alles noch irgendwie ein bisschen revolutionär war das nie. Aber wenn man dann so Geschenke unseren Kunden gibt, dann hatten wir immer Befürchtungen intern, dass man das nicht machen kann, dass wir da unsere Kunden verlieren und so. Aber der Witz ist eigentlich, dass ja auf der Kundenseite auch ein Mensch steht, auch ein Gegenüber steht, der denken kann. Und das individuell eigentlich immer sehr schnell verstanden wird. Dass dann bestimmte riesige Firmen, ja warum auch immer, börsengetrieben in eine andere Richtung tendieren oder weltmarktmäßig irgendwie anders aufgestellt sind, so ist es halt. Aber auf der individuellen Seite haben wir eigentlich zu keinem einzigen Zeitpunkt gehört, oh Scholz & Volkmar macht das und das, jetzt können wir nicht mehr mit euch zusammenarbeiten. Also würden die das auch nicht sagen, machen sie das einfach. Aber haben wir nie das Gefühl gehabt, dass das ein Thema gewesen wäre. Über die Jahre haben sich tatsächlich auch natürlich Strukturen und Kundenbeziehungen verändert. Das freut uns natürlich auch. Also, wir arbeiten immer noch gerne, jetzt weil ich vorhin ein paar genannt habe, für diejenigen. Aber auf der anderen Seite arbeiten wir total gerne für die Deutsche Bahn, auch wenn die aller Weltmunde gerade komplett zerredet wird. Aber es ist nun mal der Infrastruktur-Dienstleister schlechthin, die immer noch zum großen Teil dem Staat gehören. Also das finde ich eigentlich eine klasse Institution und für die arbeiten wir rauf und runter, machen schöne Projekte. Übrigens auch Projekte, die mit einer großen Eigeninitiative gestartet sind. Vielleicht kann man das noch dazu sagen, dass all die Sachen, die wir da machen, das Zeitschwerzeug ist ein gutes Beispiel. Die machen wir, weil wir auf die Idee kommen und dann sagen wir, komm, das ziehen wir jetzt mal durch, da bauen wir jetzt eine Webseite oder machen Kommunikation drum herum, was auch immer. Und das machen wir mit dem Geld, das wir woanders verdienen. Und das haben wir in manchen Projekten, also auch schmerzlich, da gab es auch riesige Fails. Also, wo wir Hunderttausende von Euros einfach komplett in den Sand gesetzt haben. Und das ging wirklich. Der Initialschuss war eine eigene Problemstellung, die wir einfach gemerkt haben. Und das ist eigentlich das, sagen wir mal, experimentelle Vorgehen, was wir eigentlich ganz gern machen, wenn wir Zeit haben. Und das heißt also, wenn es um die Zeit-statt-Zeug-Geschenke geht, ist die Website jetzt einfach da, man kann es nutzen. Ihr habt aber oder die Agentur hat damit jetzt keine weiteren Pläne, sondern ist es so abgeschlossen oder wie lebt das weiter? In meiner Traumvorstellung würden wir also, wenn du dir die einzelnen Geschenkideen anschaust, dann ist immer eine kurze Beschreibung dabei und dann sind ein paar Zahlen dabei, was weiß ich, bei Lebensmitteln, dass da ein Viertel aller Lebensmittel weggeschmissen werden oder bei den Klamotten, dass ein Drittel aller Klamotten ungetragen im Schrank liegen bleiben und so weiter. Und da sind immer so ein paar Fakten dabei mit Quellenverweis und wo man denkt, oh stimmt ja, hat ja auch einen Hintergrund und so. Und dann sind immer noch ein paar Leute, die wir so als, wie soll ich sagen, schnell vertreten. Jetzt Influencer wäre zu viel gesagt, aber Leute, die das Thema eigentlich auch so ein bisschen für sich beackern, die man so kennt, so als Testimonial, wenn man das so auf Deutsch ausdrücken will, mit dabei, die wir dann ab und zu anschreiben und sagen, ja klar, könnt ihr mich auf die Webseite setzen, ist genau mein Thema. Aber wir haben noch nie richtig angefangen, das mal so auch wirklich zu bewerben. Also, das ist natürlich absurd, wenn ich das als Werbeagentur sage, aber das ist tatsächlich so. Wir haben das für uns gemacht, mit Ach und Krach kriegt man das eigentlich jedes Jahr wieder geupdatet und dann musste DSGVO denen richtig einhalten. Vom Ablauf her war das früher schon mal ganz anders. Also, wir arbeiten immer kontinuierlich dran, haben zum Beispiel dieses Jahr auch vier, fünf neue Ideen, die jetzt die Tage vor Kurzem Weihnachten online gehen und da sind auch schöne neue Sachen dabei. Also wir versuchen das immer zu updaten, aber wo wir wirklich offen sind für Leute, die einfach Lust haben, uns da zu verlinken, das Thema nochmal zu befeuern und das mal so ein bisschen systematischer auch unter die Leute zu kriegen. Also, das ist auch ein Hashtag geworden, ne? Mit dem ihr das nutzt? Als Schatzwerk, genau. Was ist denn, haben Sie denn selber so ein Lieblingsgeschenk oder eine schöne Situation, wo Sie es für sich privat genutzt haben, wenn ich das fragen darf? Ja, klar, logisch. Gibt es irgendwas? Also, mein Sohn, als er kleiner war, der hat früher tatsächlich diese Bastelgeschichten geschenkt bekommen, also so Basteln und seine Bausätze oder Dinge, die wir, das war. Und ich selber, mein Gott, ich koche einfach gerne und dann lade ich Leute zu mir ein zum Abendessen, weil das ist eine Sache, die ich eigentlich gerne mache. Das sind so meine beiden Favoriten. Sehr gut. Das habe ich gerade vergessen. Tatsächlich habe ich eine Weile Freunden, bei denen ich gewusst habe, irgendwie bei denen geht eine Lampe nicht oder bei dem einen der ging ewig, der hat schon irgendwie zehn oder fünf Jahre in einem Haus gewohnt und dann ging der Klingelknopf immer ewig nicht. Dann habe ich mir halt ihm zu Weihnachten geschenkt, dass ich diesen blöden Klingelknopf einfach mal anschließe und so Zeugs. Das ist eigentlich immer ganz nett. Wir haben wirklich gemeinsame Zeit und hatten Spaß und dann ist wieder irgendwas passiert. Ja, ich habe eine Freundin, die viel um die Ohren hatte mit ganz kleinen Kindern und Baby und so, habe ich mal die Fenster geputzt, zum Beispiel. Ja, und das macht man irgendwie, also in unserer Generation macht man es wahrscheinlich viel, viel seltener als unsere Eltern das irgendwie sich antun. Aber ja, wenn die Fenster frisch geputzt sind und man sieht mal wieder richtig durch, dann ist das auch schon sehr angenehm. Ja, und die Person, die beschenkt wird, die freut sich so riesig drüber oder dreimal mehr als irgendeine Schokolade oder Flasche Wein, die man mitbringt. Ja, absolut. Übrigens, weil wir vorhin auch hatten, wie wir das weiterentwickeln. Also, wir haben jetzt bald, also ab morgen kann man es wirklich physisch sagen, gibt es eine neue Strukturierung auf der Webseite. Auch wo wir dann neben den üblichen Menschen, die man beschenkt, also Kinder, Partner, Freunde und so weiter, haben wir auch einen Reiter, der wird Gesellschaft heißen. Und da sind dann so ein bisschen, sagen wir mal, extremere Geschenke dabei, wie Containern statt Lieferdienst oder Tafeldienst, also zur Tafel gehen und helfen. Tafeldienst haben wir es genannt, statt Weihnachtsmarkt. Also so Dinge, die dann eher so einen gesellschaftlichen Bezug haben und wo man dann eben gemeinsam auch nochmal mit anpackt und hilft. Warum glauben Sie denn, dass das um die Feiertage gerade nochmal, also natürlich, also es gibt ja immer Anlässe, was zu schenken oder jemandem eine Freude zu machen und dann überlegt man und dann kauft man vielleicht doch leider irgendwas, anstatt ja Zeit zusammen zu verbringen. Warum ist das so wichtig, dass gerade an Weihnachten nochmal, ja, schon auch einfach das Konsumfest in Deutschland ist, so eine Initiative zu haben? Also für mich ist das sonnenklar, weil ich eigentlich den Menschen keine großen Gefallen tue, wenn ich denen mehr Zeug schenke. Ich glaube, das ist im Wesentlichen, man hat ja schon fast Angst, irgendwas anzunehmen, weil man genau weiß, um des Himmels Willen, ich werde dieses Buchleiter doch nicht lesen oder ich werde es doch nicht schaffen, irgendwie anzuziehen oder mir gefällt es gar nicht so sehr. Also man hat ja blöderweise in unserer Gesellschaft oft viel zu viel. Und ich glaube, die große Entlastung ist einfach zu sagen, hey, ich bin ein Star und ich helfe dir mit irgendwas und wir machen das und das. Und wenn man das durchzieht, das ist natürlich ein bisschen schwer, das loszulassen, eben nicht irgendwas noch schnell schnell zu kaufen. Aber das muss man natürlich für sich erstmal beschlossen haben und hinbekommen. Und man merkt aber, wenn man es macht, dass der Gegenüber da sehr, sehr dankbar ist. Und eben das Vehikel ist unser Zeitshop, wenn man so will, Zeit statt Zeug-Shop. Da kann man noch ein bisschen online so tun, als würde man mal shoppen und hat dann diese Befriedigung, vielleicht sogar so ein psychologischer Effekt. Ja, genau. Okay, super, vielen, vielen Dank. Ja, das sagt Michael Volkmar, er ist Inhaber und Geschäftsführer der Wiesbadener Digitalagentur Scholz & Volkmar über das Projekt Zeit statt Zeug. Ganz, ganz lieben Dank für die Zeit natürlich und für das Gespräch. Super, danke schön. Danke! Und das war es für diese Woche mit dem Klima-Podcast von detektor.fm und auch mit der Serie über nachhaltiges Schenken. Falls ihr zu dem Thema noch gute Gedanken und Inspiration sucht, hört doch gern auch in die anderen Geschenkefolgen rein. Und wenn euch gefällt, was wir hier machen, dann lasst uns doch ein Abo da und teilt den Podcast mit Menschen, die sich für Klimathemen begeistern könnten. Vielen Dank fürs Zuhören. Produziert hat diese Folge Benjamin Serdani und ich bin Ina Lebedjew und ich sage danke für eure Aufmerksamkeit. Macht’s gut, bis nächste Woche hoffentlich. Tschüss! Solarlösungen, intelligente E-Mobilität und 100 % Ökostrom.