Krebs gehört inzwischen zu den globalen Volkskrankheiten. Allein in Deutschland sind mehr als zwei von fünf Frauen (43 Prozent) und etwa jeder zweite Mann (51 Prozent) im Laufe ihres Lebens von Krebs betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt davor, dass in den kommenden Jahren die Krebszahlen weltweit weiter ansteigen werden.
Entsprechend groß ist der Druck, neue und vor allem wirksame Krebstherapien und -medikamente zu entwickeln. In aller Welt kämpfen Forschungsteams den Kampf gegen den Krebs – und setzen dabei auf ganz unterschiedliche Ansätze. So wird stetig an neuen Medikamenten, aber auch an der Entwicklung von Impfstoffen gearbeitet.
Krebs im Visier
Immer wichtiger werden zielgerichtete Verfahren wie die sogenannten Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. Sie spüren Krebszellen auf und attackieren sie mit großer Präzision. Einige Forschende vergleichen sie deshalb mit Lenkwaffen. Weil sie sehr gezielt wirken, sind sie herkömmlichen Chemotherapien oft klar überlegen. Beispielsweise konnten in einigen Studien unerwünschte Nebenwirkungen minimiert werden.
Viele dieser Präparate haben bereits in klinischen Studien überzeugt. Etliche sind sogar schon für die Behandlung zugelassen. Sind sie der Schlüssel zur Heilung von Krebs?
Die Medizinforschung setzt jedenfalls große Hoffnungen in die Verfahren, sagt Frank Schubert, Redakteur bei Spektrum der Wissenschaft. Ob sie am Ende Krebserkrankungen wirklich im engeren Sinne heilen können, bleibt abzuwarten.
Die Antikörper-Wirkstoff-Konjugate könnten helfen, Krebs zu einer Erkrankung zu machen, die man gut behandeln kann. Aber dazu ist auch noch eine Menge Forschung notwendig, sagt Schubert. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt er, wie diese Präparate funktionieren, wo sie schon wirken und welche Fragen bei der Erforschung bislang noch offen sind.