Das Virus H5N1, auch Vogelgrippe genannt, tauchte vor rund 30 Jahren zum ersten Mal auf. Seitdem hat es uns immer wieder überrascht, etwa mit dem globalen Ausbruch im Jahr 2004. Seit einigen Jahren beobachten Forschende wieder steigende Ansteckungszahlen. Dabei ist die Vogelgrippe offenbar nicht mehr nur für Wildvögel und Hühner gefährlich.
Auch Fälle bei Säugetieren wie Katzen, Pferden oder Schweinen sind bereits bekannt. Vor einigen Monaten tauchten nun in den USA die ersten Infektionen bei Milchkühen auf.
Vogelgrippe bei Kühen
Das ist insofern problematisch, als wir durch die Nähe zu den Tieren und den Verzehr der Milch potenziell mit den Erregern in Kontakt kommen könnten. Vereinzelt sollen sich schon Menschen angesteckt haben. Das US-Landwirtschaftsministerium meldet bereits Fälle aus dutzenden Herden und verschiedenen Bundesstaaten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte bereits vor dem Trinken nicht-pasteurisierter Milch und fordert dazu auf, das Infektionsgeschehen in den USA genau zu beobachten.
Dass sich die Vogelgrippe überhaupt unter Kühen ausbreitet, ist für viele in der Wissenschaft eine Überraschung. Rinder infizieren sich zwar immer mal wieder mit Grippeviren. Allerdings haben sie mit Influenza D einen eigenen Erreger. Für die Influenza A, zu der auch H5N1 gehört, sind Kühe normalerweise kaum empfänglich. Entsprechend erstaunt waren viele Expertinnen und Experten über den Ausbruch.
Stellt sich die Frage: Wie gefährlich ist all das für uns Menschen? Und was bedeutet es mit Blick auf eine mögliche Pandemie?
Welche Gefahr von diesen Fällen ausgeht, erklärt Lars Fischer, Redakteur bei Spektrum der Wissenschaft, im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer. Dabei geht er auch auf die Frage ein, wie gut wir auf eine neue Pandemie vorbereitet sind.