Wildpflanzen sind Pflanzen, die nicht durch Zucht oder genetische Veränderungen entstanden sind und ohne zutun des Menschen in der Natur wachsen. Viele von ihnen sind heute in Deutschland stark gefährdet. So gilt zum Beispiel mehr als ein Drittel der heimischen Farn- und Blütenpflanzen mittlerweile als bedroht.
Die Ursachen sind vielfältig: Vor allem intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelung und der Verlust natürlicher Lebensräume machen den Wildpflanzen zu schaffen. Sie zu erhalten ist eine große Herausforderung.
Echte Wildnis haben wir in Deutschland kaum noch. Katharina Menne
Foto: Spektrum der Wissenschaft
Können wir auch im heimischen Garten zur Artenvielfalt beitragen? Leider ist das nicht so einfach, denn auch engagierte Hobbygärtner stoßen bei Wildpflanzen schnell an Grenzen. Viele seltene Arten lassen sich im Garten schwer kultivieren, weil ihnen spezifische Bedingungen fehlen — bestimmte Böden, Pilzpartner oder Bestäuber.
Außerdem hilft selbst eine erfolgreiche Pflanzung im heimischen Garten den wilden Exemplaren nur wenig weiter. Streng genommen handelt es sich auch gar nicht mehr um Wildpflanzen, sobald man sie in einem Garten pflegt und hegt.
Wildpflanzen im Botanischen Garten retten?
Forschende setzen dennoch darauf, bedrohte Arten mithilfe von Gärten zu retten. So etwa im Botanischen Garten der Universität Osnabrück: Dort werden gefährdete heimische Wildpflanzen gezielt vermehrt und später wieder in geeigneten Lebensräumen ausgesiedelt. Das Ziel ist es, Populationen zu stabilisieren und gleichzeitig Wissen über ihre Ansprüche zu sammeln.
Katharina Menne ist Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft und selbst passionierte Gärtnerin. Sie betont, wie wichtig botanische Bildung in der breiten Bevölkerung ist: Immer weniger Menschen wissen, wie heimische Pflanzen heißen oder wo sie wachsen.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt sie, wie bedroht Wildpflanzen in Deutschland sind und was wir dagegen tun können.