Ein italienisches Trauma
Adriano Celentano, geboren 1938, ist Musiker, Schauspieler und TV-Produzent und gilt als einer der größten italienischen Entertainer. Auch wenn er immer wieder durch provokative Meinungsäußerungen auffällt. Als der Mailänder 1968 den Song „Azzurro“ geschrieben von Paolo Conte interpretiert, sind eigentlich gerade politische Songs en vogue.
„Azzurro“ hingegen handelt von einem italienischen Trauma: Der Protagonist des Songs steckt im Sommer in der Großstadt fest, während seine Geliebte am Strand liegt. „Nicht mal ein Priester hat Zeit für ein Schwätzchen“ heißt es in einer Songzeile.
Musik mit Patina
Komponiert wurde der Song von Vito Pallavicini, der dem Song durch seinen Marschrythmus ein Gefühl von Größe und Glamour verleiht. Außerdem klingt er wesentlich älter, als er eigentlich ist. Bis heute ist „Azzurro“ einer der bekanntesten italienischen Songs. Umso witziger ist seine Entstehungsgeschichte.
Der hat den wohl eher beiläufig aufgenommen mit einer Erkältung. Und das erklärt wohl so ein bisschen, dass es in den Strophen manchmal fast ein bisschen schief wird. Es sind immer so Details, die Songs so toll machen.
Eric Pfeil, Musiker und Autor von „Azzurro: Mit 100 Songs durch Italien“

Italien-Woche mit Eric Pfeil & Francesco Wilking
Im Popfilter erklären Eric Pfeil (Autor von „Azzurro: Mit 100 Songs durch Italien“) und Francesco Wilking (Die Höchste Eisenbahn, Crucchi Gang) was „Azzurro“ von Adriano Celentano so besonders macht. Diese Woche übernehmen die beiden den Popfilter und empfehlen jeden Tag einen ihrer Lieblingssongs.
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Alle Takeover-Folgen mit Francesco Wilking & Eric Pfeil
Folge 1: Crucchi Gang – Cavaliere d’argento
Folge 2: Adriano Celentano – Azzurro
Folge 3: Lucio Battisti – Amarsi un po‘
Folge 4: Mina – Se telefonando
Folge 5: Marco Castello – Cicciona