Inspiriert von einer Polizeisirene
Ende der 50er Jahre beginnt die bis heute anhaltende Karriere von Anna Maria Manzzini, besser bekannt als Mina. Mina wird zur Primadonna der italienischen Popmusik – eine Sängerin, die es schafft ihren Gesang innerhalb von nur einem Song drei Oktaven in die Höhe zu schrauben. Getragen von Ennio Morricones Orchester wird das schmachtende „Se telefnando“ so 1966 zum Riesenhit. Morricones Inspiration für die Songmelodie ist allerdings ungewöhnlich: Der Refrain basiert auf einer Polizeisirene. Zudem hat der Texter etwas besonderes ausprobiert: Einen Song im Gerundium zu schreiben.
Eine unsterbliche Ikone
Mina ist nicht nur als Sängerin eine Ikone: Als das italienische Fernsehen sie damals aufgrund eines unehelichen Kinds mit einem verheirateten Schauspieler aus dem Sendeplan verbannen will, klagt sie auf Wiedereinstellung und tritt wieder auf.
Mina hat für sehr viele Frauen im konservativen Italien damals Welten aufgerissen.
Eric Pfeil, Musiker und Autor von „Azzurro: Mit 100 Songs durch Italien“

Italien-Woche mit Eric Pfeil & Francesco Wilking
Im Popfilter erklären Eric Pfeil (Autor von „Azzurro: Mit 100 Songs durch Italien“) und Francesco Wilking (Die Höchste Eisenbahn, Crucchi Gang) warum der Song „Se telefonando“ von Mina auch sprachlich überrascht und warum sie bis heute erfolgreich ist. Diese Woche übernehmen die beiden den Popfilter und empfehlen jeden Tag einen ihrer Lieblingssongs.
Alle Takeover-Folgen mit Francesco Wilking & Eric Pfeil
Folge 1: Crucchi Gang – Cavaliere d’argento
Folge 2: Adriano Celentano – Azzurro
Folge 3: Lucio Battisti – Amarsi un po‘
Folge 4: Mina – Se telefonando
Folge 5: Marco Castello – Cicciona
Folge 6: Madame – Como Voglio l’Amore
Folge 7: Calcutta – Paracetamolo