Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammen denken
Etwa vier Prozent des weltweiten Stromverbrauchs gehen auf das Konto des Cloud Computing. Der Anteil an klimaschädlichen Emissionen ist sogar größer als im Flugverkehr. Das sind zum großen Teil unsere Endgeräte, die bei der Nutzung viel Strom verbrauchen und vor allem in der Herstellung alles andere als ressourcenschonend sind. Das sind aber auch die immer leistungsstärkeren Rechenzentren und die Netzinfrastruktur, also Router und Sendemasten. Mit der Frage, wie die Digitalisierung nachhaltiger gestaltet werden kann, beschäftigt sich Stephan Ramesohl, Co-Leiter des Forschungsbereichs Digitale Transformation am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie.
Digitalisierung müsse dort eingesetzt werden, wo sie eine Lösung für unsere Klima- und Umweltprobleme schaffe, aber auf sie verzichtet werden, wo es nicht unmittelbar notwendig sei. Digitalisierung könne dort helfen dort, wo wir Aufgaben effizienter und intelligenter kombinieren und lösen wollen.
Digitalisierung als Werkzeugkasten
Digitalisierung sei somit der Werkzeugkasten, der uns helfe, die Probleme der realen Welt zu lösen. Auch in der Politik sei angekommen, dass die Digitalisierung Regeln brauche, und die „Ökodesign-Richtlinie“, die 2021 von der EU-Kommission beschlossen wurde, sei ein Weg in die richtige Richtung — weg von der „Wegwerftechnik“, hin zu Endgeräten, die langlebiger und vor allem reparatur- und recyclingfähig seien.
Warum Blockchains nicht per se klimaschädlich sind, und warum die Politik schneller für Regeln im Digitalen sorgen muss, darüber spricht Stephan Ramesohl mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.